Als Ursache des seit Tagen anhaltenden Ölpreisanstiegs gelten unter anderem die Sorge vor Engpässen in den USA, die anhaltende Gewalt in Nigeria - dem zwölftgrößten Ölproduzenten - sowie der Streit um das iranische Atomprogramm. Iran ist der viertgrößte Ölproduzent.
In London stieg der Preis für ein Barrel (knapp 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni auf 72 Dollar.
Der bisherige Rekordpreis war im August 2005 nach Hurrikan Katrina erreicht worden. Der Wirbelsturm, der New Orleans verwüstet hatte, führte damals zu deutlichen Lieferausfällen an der US-Golfküste.
Atomstreit mit Iran
Hintergrund der jüngsten Preisanstiege sei der eskalierende Streit zwischen dem Westen und dem Iran über die Nutzung der Atomtechnologie, sagten Händler.
Teheran ist bislang nicht der Forderung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (UN) nachgekommen, die Urananreicherung zu stoppen.
Die USA haben sich deswegen zuletzt mehrmals für Sanktionen gegen das Land eingesetzt und dabei auch eine militärische Option nicht ausgeschlossen. Dem Iran wird unterstellt, möglicherweise eine militärische Atommacht werden zu wollen. Die islamische Republik bestreitet diese Vorwürfe. Es gehe um die friedliche Nutzung der Atomenergie, heißt es aus Teheran.