Neuer Computerwurm:Sasser greift an

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Nie war ein gut geschützter Computer so wertvoll wie heute: Sechs Millionen Rechner sollen bereits von dem Computerwurm Sasser infiziert sein, der Sicherheitslücken von Rechnern ausnutzt. Und: Es schleichen sich bereits neue Varianten heran.

Der neue Computerwurm Sasser greift nach Schätzung von Experten weiter um sich: Seit dem Wochenende habe das Virus vermutlich bereits sechs Millionen Rechner angegriffen, sagte der finnische Virusexperte Mikko Hyppoenen von der Firma F-Secure.

Darunter seien auch mehrere internationale Großunternehmen, die ihre Dienste teilweise hätten einstellen müssen. Bei einigen Weltkonzernen, deren Namen Hyppoenen nicht nennen wollte, habe Sasser bedeutende Schäden angerichtet. Zudem droht weiterer Schaden durch neue Versionen des Wurms.

Wurm schaltet Computer aus und wieder an

In Taiwan lähmte der Wurm ein Drittel der Postfilialen. Rund 1600 Arbeitsplätze in den 430 Büros konnten nach Angaben des staatlichen Unternehmens nicht benutzt werden. Am stärksten betroffen waren die Bankgeschäfte der Post. Das Fernsehen zeigte Bilder von langen Schlangen, die sich vor vielen Postfilialen bildeten.

In Finnland schloss die drittgrößte Bank des Landes, Sampo, ihre 130 Zweigstellen. Die Vorsichtsmaßnahme sei getroffen worden, weil der Virusschutz der Bankcomputer nicht aufgefrischt worden sei, sagte ein Banksprecher. Sampo hat rund eine Million Kunden weltweit.

Die US-Virenschutzfirma Panda Software hatte am Sonntag sogar geschätzt, dass die B-Version des neuen Wurms bereits mehr als drei Prozent aller Computer weltweit befallen hat. Das entspräche bis zu 18 Millionen infizierten Rechnern.

Besonders betroffen von Sasser waren laut Panda Software Honduras, die Vereinigten Arabischen Emirate, Panama, Estland und Taiwan. Aber auch in Deutschland, Griechenland, Andorra und Spanien habe der Wurm beträchtliche Schäden angerichtet.

Sasser infiziert Rechner mit Betriebssystemen des US-Softwarekonzerns Microsoft. Der Wurm führt dazu, dass sich befallene Computer mehrfach hintereinander automatisch aus- und wieder einschalten. Er schlüpft laut dem US-Virenschutzunternehmen Symantec durch ein elektronisches Sicherheitsloch in der Software von Microsoft.

Danach werden Rechner mit den Betriebssystemen Windows 2000, Windows XP sowie Windows Server 2003 befallen, die in den vergangenen 18 Tagen nicht das neueste "Patch" von der Microsoft-Internetseite heruntergeladen haben - ein Reparaturprogramm des Software-Unternehmens.

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