Neue Studie:Deutscher Süden mit bester Zukunftsprognose

Lesezeit: 1 min

Die erfolgreichen Länder von gestern werden auch die Champions von morgen sein. Dies ergibt eine Studie der Hypo-Vereinsbank, die den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg viel Lob spendet.

Die süddeutschen Bundesländer Bayern und Baden- Württemberg haben nach einer neuen Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) und der HypoVereinsbank (HVB) die besten Zukunftsperspektiven unter allen Bundesländern.

"Die in der Vergangenheit erfolgreichen Länder werden auch die Champions von morgen sein", sagte HVB-Chef Wolfgang Sprißler bei der Vorstellung der Analyse am Donnerstag in Hamburg.

Wirtschaftsleistung und Erwerbstätigkeit würden sich in den kommenden 15 Jahren regional unterschiedlich entwickeln, weil einige Länder ihre Handlungsspielräume für die Zukunftsgestaltung erheblich besser als andere genutzt hätten.

Zentrale Entwicklungstrends

HWWI und HVB untersuchten für die Studie die zentralen Entwicklungstrends für die Zukunftsfähigkeit der Bundesländer: Demographie, Bildung, technologische Innovationsfähigkeit und öffentliche Finanzen. "Die Zukunftsfähigkeit hängt ab von den hoch qualifizierten Köpfen", sagte Michael Bräuninger vom HWWI. "Sie schaffen neue Strukturen und entdecken neue Wachstumsfelder."

Auch Regionen mit wirtschaftlichen Schwerpunkten in der Landwirtschaft oder im Tourismus könnten davon durchaus leben, würden aber nicht die Wachstumsdynamik der technologisch fortschrittlichen Länder erreichen.

HVB-Vorstandssprecher Sprißler kritisierte vor allem die Bildungspolitik einiger Bundesländer, die in diesem Bereich besonders große Handlungsmöglichkeiten hätten. "Hier können wenig erfolgreiche Bundesländer sich nicht herausreden und die Schuld bei anderen suchen", sagte Sprißler.

Schlechte Betreuungsverhältnisse in NRW

"Zwischen der Spitzengruppe und den Schlusslichtern liegen Welten." So weise das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen ausgesprochen schlechte Betreuungsverhältnisse an Schulen und Hochschulen auf. "Kein Wunder, dass die Schüler an Rhein und Ruhr weniger lernen als andere, sie haben ja kaum Lehrer", meinte Sprißler.

In der Gesamtauswertung der Bundesländer folgen auf die beiden Spitzenreiter Hessen, Hamburg und Sachsen.

Am unteren Ende finden sich Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Saarland und als Schlusslicht Sachsen-Anhalt.

Eine überraschend positive Einschätzung hat Berlin mit dem sechsten Rang erreicht. "Die Hauptstadt hat - außer bei den Finanzen - vieles richtig gemacht und kann hoffen, das wirtschaftliche Jammertal langsam hinter sich zu lassen", sagte Sprißler.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: