Nachfrage steigt:Der Dollar robbt zurück

Der Euro hat am Mittwoch nur noch etwa 1,11 Dollar gekostet. Europas Gemeinschaftswährung lag damit deutlich unter ihrem Allzeithoch von 1,1932 Dollar, das sie erst vor einem Monat erreicht hatte.

Die europäische Gemeinschaftswährung setzte ihre Talfahrt am Mittwoch fort, nachdem sich am Vortag US-Notenbankchef Alan Greenspan zu Wort gemeldet hatte.

Devisenhändler in Chicago (Foto: AP)

Der Kommentar Greenspans habe die Kaufstimmung für den Dollar verbessert, hieß es. Der oberste US-Währungshüter signalisierte ungewohnt deutlich, dass die Fed die Leitzinsen zur Konjunkturbelebung für eine längere Zeit auf niedrigem Niveau halten wolle. Zugleich äußerte er sich optimistisch, dass die US-Wirtschaft schon bald kräftig an Fahrt gewinnt.

Käufe von Euro-Anleihen

Trübe Konjunkturaussichten für die US-Wirtschaft hatten im ersten Halbjahr 2003 für Käufe von Euro-Anleihen und damit für einen Anstieg des Euro gesorgt.

Inzwischen hellt sich das Bild für die US-Wirtschaft offenbar aber wieder auf. US-Aktien sind daher wieder zunehmend gefragt, was der US-Währung zugute kommt und den Euro schwächt.

Außerdem waren zuletzt in einer ganzen Reihe von Ländern wie Großbritannien und Kanada die Leitzinsen gesenkt worden, was US-Investoren ebenfalls zurück in US-Anlagen trieb.

Interventionsgerüchte

Darüber hinaus halten sich Gerüchte, dass Japan zu Gunsten des Dollars auf den Devisenmärkten intervenieren könnte, um die stagnierende Wirtschaft des Landes mit Hilfe eines schwächeren Yen wettbewerbsfähiger zu machen.

Am Mittwochvormittag notierte der Euro bei 1,1117 Dollar. Vor der Greenspan-Rede hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs am Vortag noch mit 1,1319 Dollar festgelegt. Mitte Juni hatte die Gemeinschaftswährung ihr Allzeithoch von 1,1932 Dollar erreicht, nachdem sie zu Jahresbeginn weniger als 1,04 Dollar gekostet hatte.

(sueddeutsche.de)

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