Nach dem Hurrikan:Schröder will für USA Ölreserve anzapfen

Um den USA nach der Unwetterkatastraphe zu helfen, will Deutschland in internationaler Abstimmung einen Teil der strategischen Erdölreserven auf den Markt bringen.

Deutschland ist nach Worten von Bundeskanzler Gerhard Schröder bereit, zur Hilfe für die USA nach der Unwetterkatastrophe die strategischen Erdölreserven anzugreifen.

Die USA hätten bei der Internationalen Energie-Agentur (IEA) den Antrag gestellt, Teile der internationalen Erdölbevorratung in den Markt zu geben, sagte Schröder am Freitag in Berlin. Deutschland werde "selbstverständlich" diesen Antrag unterstützen.

Weltweit finde sich dazu nur Zustimmung. Als Konsequenz einer Entscheidung der IEA würden die einzelnen Staaten in internationaler Abstimmung Teile ihrer Reserven auf den Markt bringen.

Schröder hob hervor, dass die Voraussetzung für dieses Vorgehen, nämlich die Störung der Erdölversorgung weltweit, durch die Hurrikan-Katastrophe in den USA gegeben sei, weil wesentliche Teile der amerikanischen Ölversorgung am Golf von Mexiko nicht mehr aufrechterhalten werden könnten.

Zwei Millionen Barrel pro Tag

Aus der internationalen strategischen Ölreserve sollen laut Schröder zunächst für 30 Tage etwa zwei Millionen Barrel täglich auf den Markt gebracht werden. Die genaue Menge werde vom Verwaltungsrat der Internationalen Energie-Agentur (IEA) festgelegt.

Ziel sei, den Druck auf die Preise zu mildern. Schröder appellierte an die Ölkonzerne, diese international abgestimmte Maßnahme zu nutzen, um zu einer Senkung der Preise beizutragen. Es könne nicht sein, dass Reserven in den Markt gebracht werden und an der Preisfront nichts passiere.

Es gebe eine große Verantwortung der Konzerne, die diesen Markt bedienen. Sie hätten "nicht nur eine betriebswirtschaftliche Verpflichtung, sondern auch eine humane", sagte der Kanzler.

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