Nach Beraterstudie:Radikaler Umbau bei der Post

Die Post plant offenbar eine Zusammenlegung von Brief- und Paketversand. Davon betroffen wären 180.000 Mitarbeiter. Die Gewerkschaften befürchten einen Stellenabbau im großen Stil.

Die Deutsche Post plant einem Pressebericht zufolge den größten Umbau seit mehr als zehn Jahren und will den Paketversand in den Briefversand integrieren. Dies berichtet die WELT unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Demnach soll es in Zukunft nur noch eine Zustellorganisation und eine Verwaltung für beide Geschäftssparten geben Im Detail ist geplant, die Zustellbereiche Brief und Paket komplett zusammenzulegen und die Verwaltung zu bündeln.

Die so genannte Verbundzustellung erfolgt heute lediglich auf dem Land, in der Stadt arbeiten Brief- und Paketzusteller noch weit gehend getrennt voneinander. Ebenso werden die 83 Briefzentren und 33 Frachtzentren in Deutschland derzeit noch separat geführt. Denkbar ist, dass einzelne Frachtzentren geschlossen oder zusammengeführt werden.

180.000 Mitarbeiter betroffen

Betroffen von den Veränderungen seien rund 180.000 Mitarbeiter. Die bei der Post engagierten Gewerkschaften Ver.di und DPV befürchteten einen Stellenabbau als Folge der Neuorganisation, schreibt die Zeitung.

"Es finden kontinuierlich Überlegungen statt, wie wir die Qualität unserer Leistungen in den Geschäftsbereichen Brief und Express dem Kunden gegenüber verbessern können", zitiert die WELT Post-Sprecherin Silje Skogstad "Neben dem Produktangebot werden auch operative Prozesse in diese Überlegungen mit einbezogen. Wir prüfen dabei alle Möglichkeiten."

Die Pläne gehen laut WELT auf eine intensive, mehrere Monate lange Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey zurück. Die Ergebnisse des Projekts lägen nun vor. Nach Informationen der Zeitung würden die Gewerkschaften darüber vom Vorstand am kommenden Freitag informiert. Komme es zu dem vom Management favorisierten Umbau, solle das Vorhaben von Vorstand Hans-Dieter Petram geleitet werden.

(dpa/AFP)

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