Nach Absage des Börsengangs:Evonik setzt auf Investoren

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Der Börsengang von Evonik ist offiziell vom Tisch. Nun prüfen vier Beteiligungsfirmen den Einstieg bei dem Mischkonzern - darunter soll auch der US-Finanzinvestor Blackstone sein.

Noch im April soll es soweit sein. Dann sollen vier interessierte Finanzinvestoren laut Financial Times Deutschland (FTD) Einblick in die Evonik-Bücher bekommen. "Wir haben eine knappe Handvoll Angebote bekommen, die so gut zu unseren Vorstellungen passen, dass wir sie gerne mit ihnen vertiefen würden", bestätigte ein Sprecher der hinter Evonik stehenden RAG-Stiftung dem Handelsblatt.

Evonik-Zentrale in Essen: Vier Finanzinvestoren prüfen den Einstieg. (Foto: Foto: AP)

Insgesamt elf Private-Equity-Häuser hatten Anfang März die Verkaufsunterlagen angefordert. Unter den übrig gebliebenen Interessenten befindet sich laut FTD auch die US-amerikanische Blackstone, die auch Anteile an der Deutschen Telekom hält.

Ursprünglich hatte die RAG-Stiftung ihre Tochter an die Börse bringen wollen, angesichts der Finanzkrise wurden die Pläne am Dienstag allerdings offiziell zu den Akten gelegt. Nun will sie in einem ersten Schritt ein 25-Prozent-Paket an einen Finanzinvestor abtreten. Der Preis für das Evonik-Paket soll bei "zwei Milliarden Euro plus x" liegen.

Einfluss auf Konzernstrategie

Ob die Erlöse so hoch sein werden, steht jedoch in den Sternen. Denn die Finanzkrise zwingt die RAG-Stiftung laut FTD zu Zugeständnissen. Wie die Zeitung berichtet, wollen die Finanzinvestoren aber nicht nur den Preis drücken - sondern auch Einfluss auf die künftige Konzernstrategie nehmen.

Die RAG-Stiftung weist jedoch seit Monaten darauf hin, dass sie zu "Notverkäufen" nicht gezwungen sei. Sie will in einem ersten Schritt die genannten 25 Prozent der Anteile veräußern, in den Jahren 2010 und 2012 dann insgesamt weitere 50 Prozent. Sollte sich die Situation auf dem Kapitalmarkt bessern, ist dann auch ein Börsengang wieder möglich. Um eine Zerschlagung von Evonik verhindern zu können, will die Stiftung selbst auf Dauer eine Sperrminorität von gut 25 Prozent der Anteile halten.

© sueddeutsche.de/dpa-afx/tob/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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