In vier bis fünf Jahren sei ein Börsengang des geplanten neuen deutschen Luftfahrtzulieferkonzerns eine Option, sagte der Vorstandschef des Augsburger Raumfahrtunternehmens, Hans Steininger, der Financial Times Deutschland. Ein guter Zeitpunkt könne die Markteinführung der neuen A350 im Jahr 2013 sein, fügte er hinzu.
"Das Grundmodell, an dem wir uns orientieren, ist Spirit", sagte Steininger demnach am Rande einer Analystenveranstaltung der MT-Aerospace-Mutter OHB Technology in München. Der weltgrößte Zulieferer von Flugzeug-Strukturteilen, Spirit Aerosystems, entstand 2005 aus ehemaligen Boeing-Werken, die der kanadische Finanzinvestor Onex kaufte und Ende 2006 an die Börse brachte.
Kein Stellenabbau geplant
Der Vorstandschef des OHB-Technology-Konzerns, Marco Fuchs, äußerte sich zuversichtlich, dass im Sommer die Kaufverträge unterzeichnet würden. Aus den Airbus-Werken Nordenham und Varel sowie dem EADS-Werk in Augsburg entsteht ein neuer Konzern mit 6700 Beschäftigten und rund einer Milliarde Euro Umsatz. Langfristig könnte der Konzern Airbus und Boeing beliefern und auch in Asien produzieren, sagte Fuchs.
Nach Steiningers Angaben soll der neue Luftfahrtkonzern "überwiegend auf Dollar-Basis" an Airbus liefern. Selbst unter dem schwachen Dollarkurs wäre dies rentabel möglich, wenn es schlanke Strukturen gebe. Ein Stellenabbau sei dennoch nicht geplant. Steininger widersprach in der Zeitung Spekulationen über direkte Finanzhilfen aus Berlin. "Für die Werke gibt es keine Subventionen oder Darlehen."