Mögliche Übernahme von BenQ:Ein Investor ist raus

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Enttäuschung bei BenQ-Insolvenzverwalter Prager nach der ersten Gläubigersitzung: Beide Angebote wurden in der ersten Runde als zu schlecht abgelehnt.

"Hochgradig unseriös" wären die Angebote gewesen, meldet die Financial Times Deutschland aus Verhandlerkreisen. Zumindest nicht geeignet, die Gläubigerrunde von BenQ zu überzeugen, waren sie allemal.

Wie die Zeitung berichtet, lehnte der Gläubigerausschuss von BenQ die Angebote beider Kaufinteressenten ab. Prager forderte ein "glaubwürdiges Fortführungskonzept, ein angemessenes Kaufpreisangebot sowie konkrete Nachweise für eine sichergestellte Finanzierung." Bedingungen, die offenbar der Interessent Sentex Sensing nicht erfüllen konnte.

Überzogene Forderungen

Wie die Zeitung weiter berichtet, sah das Sentex-Angebot vor, dass die BenQ-Mitarbeiter zwölf Monate kostenlos für den Investor arbeiten sollten. Auch konnte Sentex kein eigenes Kapital für BenQ nachweisen - Gründe genug für die Gläubiger, um das Angebot von Sentex abzuschreiben.

Auch das Angebot des deutsch-amerikanischen Konsortiums wurde zunächst abgelehnt. Dort besteht allerdings noch ein klein wenig Hoffnung: Die Verhandlungen mit dem Interessenten sollen in den nächsten Tagen fortgeführt werden.

Doch auch hier war das Angebot für die Gläubiger vorerst untragbar: Das Konsortium, das mittlerweile offenbar unter dem Namen SF Capital Partners auftritt, forderte zum einen die kostenlose Beschäftigung von 800 BenQ-Mitarbeitern für sechs Monate sowie Länderbürgschaften in Höhe von 100 Millionen Euro. Verhandlungen darüber verliefen aber bereits am Montag ergebnislos. Nun sollen weitere Finanzierungsoptionen geprüft werden.

Ex-Apple-Vorstand im Konsortium

Inzwischen wurde bekannt, dass der frühere Vorstandschef des amerikanischen Computerherstellers Apple, Gilbert Amelio offenbar dem deutsch-amerikanischen Konsortium angehört. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Amelio, der Apple in den neunziger Jahren leitete, betreibe heute gemeinsam mit dem Apple-Mitgründer Steve Wozniak das Unternehmen Acquicor, das in Beteiligungen an Technologieunternehmen investiere. Es sei unklar, ob Acquicor in Amelios BenQ-Pläne eingebunden sei.

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