Modewelt:Warum Lagerfeld sich zu Unrecht ärgert

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Der Design-Guru ist also sauer: H&M habe zu wenig Teile seiner Kollektion produziert. Moment mal! In München hängen die Kleiderständer voll des schwarz-weißen Edelzwirns.

Von Corinna Nohn

Die betreffenden Verkaufstische der beiden H&M-Filialen in der Münchener Fußgängerzone, die die Lagerfeld-Kollektion vertreiben, sind gar nicht so leergeräumt, wie man es nach dem ersten Sturm auf die Ware erwartet hatte.

Im "Frauen"-H&M hängen noch Hosen, Blazers, Negligees und feine schwarze Hemdchen in allen Größen. Dazwischen noch zwei, drei Sonnenbrillen und ein paar Hüte.

Auch Mann hat noch Chancen, sich mit schwarzen Anzügen und Hemden einzudecken. In der entsprechenden Filiale warten zudem noch Strickjacken und -pullis auf Käufer.

Vom großen "Run" ist da nichts mehr zu spüren, die Lagerfeld-Stücke scheinen nicht mehr Interesse zu erregen als die übrigen Klamotten.

"Limitierte Auflage"

Dabei haben wir doch mit eigenen Augen gesehen, wie den Verkäuferinnen die Ware aus den Armen gerissen wurde! Und es hieß doch "Nachlieferung ausgeschlossen" und "Das, was wir haben, hängt hier"!

War also das Gerede von der "limitierten Auflage" nur ein Bluff? Nein. Es gibt andere Gründe, warum sich die Verkaufsflächen wieder gefüllt haben.

Lagerfelds Konterfei ist ausverkauft

Zum einen hatten viele Lagerfeld-Fans, insbesondere weibliche Kundschaft, die Stücke ihrer Begierde gleich in mehreren Größen gekauft. Zu Hause konnten sie die "Beute" dann in aller Ruhe anprobieren. Anschließend trugen sie alles, was nicht passte, wieder zurück ins Geschäft.

Zum anderen bekommen die beiden "Lagerfeld"-Filialen in der Innenstadt die Restbestände aus anderen umliegenden Filialen, zum Beispiel aus Riem, angeliefert.

Fazit: Das T-Shirt mit Lagerfelds Konterfei auf der Brust und die weißen Blusen sind vergriffen, und auch die meisten Accessoires sind nicht mehr zu haben. "Aber beeilen Sie sich!", rät eine Verkäuferin — ganz nach dem Motto nach dem Ansturm ist vor dem Ansturm.

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