Modelleisenbahn:IG Metall kritisiert Geschacher um Märklin

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Im Fall Märklin sehnt sich sogar die IG Metall nach dem Einstieg eines Finanzinvestors. Ob die letzten drei Gesellschafter unterschrieben haben, ist aber immer noch nicht sicher.

Die IG Metall kritisierte das Tauziehen um den Verkauf des Modelleisenbahnherstellers Märklin an den britischen Finanzinvestor Kingsbridge Capital scharf. Gewerkschaftsfunktionärin Renate Gmoser von der Verwaltungsstelle Göppingen sagte am Montag: "Das Gerangel ist schädigend und trägt dazu bei, einen Imageschaden zu verursachen."

Märklin brauche Geld, damit die Debatte aufhöre. Der Verkauf steht nach einem Bericht zufolge kurz vor dem Abschluss.

Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung ist am Wochenende ein neuer Vertrag ausgehandelt worden, dem angeblich auch die Rechtsanwälte der drei Gesellschafter zustimmen wollen, die sich bisher gegen den Verkauf sperrten.

Unterschrift nicht sicher

Ihre Unterschrift gelte allerdings nicht als sicher, schrieb das Blatt. Märklin gehört insgesamt 22 Familieneigentümern.

Laut Verhandlungskreisen soll Kingsbridge dem Bericht zufolge bereit sein, den Eignern insgesamt bis zu 30 Millionen Euro für ihre Anteile zu zahlen.

Nur 13 Millionen Euro der Summe würden allerdings sofort fließen, zwei Millionen Euro blieben für eventuell nicht entdeckte Probleme in den Geschäftsbüchern unter Verschluss. Den Rest wolle Kingsbridge zahlen, wenn man Märklin wie geplant in drei bis sieben Jahren an einen anderen Investor weiter verkaufe.

Zugeständnis

Als Zugeständnis an die drei zögernden Gesellschafter soll Kingsbridge dem Bericht zufolge die Gewährleistungspflicht reduziert haben.

Märklin kämpft seit einigen Jahren mit sinkenden Umsätzen. Zwei Banken, die Volksbank Göppingen und die DZ Bank, sollen schon die Geduld verloren und ihre Kredite mit einem Abschlag an Kingsbridge verkauft haben.

Selbst der Betriebsrat hatte sich jüngst für den Einstieg des Finanzinvestors ausgesprochen. Die Mitarbeiter des Modellbahnherstellers sehen ihre Arbeitsplätze in Gefahr, falls die Zukunft des Unternehmens weiter unklar bleiben sollte. (sueddeutsche.de/AP)

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