Modeindustrie :Laurèl muss aufgeben

Die Firma gehörte mal zu Escada, dann war sie auf sich alleine gestellt. Jetzt geht es endgültig zu Ende: Laurèl ist pleite. Ein chinesischer Investor hatte zuvor endgültig abgesagt.

Von Elisabeth Dostert, München

Anleihen scheinen für Modeunternehmen mittlerweile der definitive Anfang vom Ende zu sein. Am Montag stellte Laurèl, die Firma gehörte zum ehemaligen Escada-Konzern, mit zuletzt knapp 37 Millionen Euro Umsatz einen Insolvenzantrag wegen Überschuldung. Die Liste maroder Firmen, auf der schon Strenesse, Steilmann, Wöhrl und Rena Lange stehen, ist um einen Namen länger. Sie alle eint, dass sie Anleihen ausgegeben haben zu Konditionen, die sie nicht erfüllen konnten. Die letzten Hoffnungen von Laurèl hingen am potenziellen Investor Shenzhen Oriental Fashion Asset Management Co. Ltd. Doch der sagte in der Nacht zum Montag ab.

Für ein Investment in die Laurèl GmbH "außerhalb der Insolvenz" stehe man nicht mehr zur Verfügung. Die Formulierung lässt ahnen, was die Firma aus Asien vorhat. In einem Insolvenzverfahren kann sie sich Laurèl womöglich deutlich billiger einverleiben und die Ansprüche der Anleihegläubiger leichter abschütteln. Die wollten eigentlich an diesem Montag in einer neuerlichen Versammlung über die Restrukturierung befinden, aber das Treffen wurde abgesagt. Eigentümer von Laurèl ist die Endurance Fashion Group aus Gräfelfing bei München, zu der auch die Marken Cavita und Apriori gehören. Eng wird es auch bei einem anderen Anbieter: Erst vor kurzem musste René Lezard mitteilen, dass ihm der Finanzinvestor abhanden gekommen ist.

© SZ vom 15.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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