Modeindustrie:Escada weiter unter Druck

Auch nach dem Verkauf der Tochterfirma Primera muss Escada weitere Belastungen verkraften. Escada-Chef Bruno Sälzer warnt Gläubiger erneut vor der Pleite des Unternehmens.

Escada-Chef Bruno Sälzer hat erneut vor einer Pleite des Modeherstellers gewarnt und die Gläubiger zu einem Forderungsverzicht aufgerufen. "Wir können wegen der Finanzkrise unsere Gläubiger nie und nimmer auszahlen, egal, wie gut wir performen", sagte Sälzer der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung laut Vorabbericht vom Samstag.

"Wir können unsere Gläubiger nie und nimmer auszahlen", ist sich Escada-Chef Bruno Sälzer sicher. (Foto: Foto: dpa)

"Alles, was wir uns als Finanzbündel vorgenommen haben, muss klappen, sonst droht die Insolvenz." Der angeschlagene Modekonzern hatte am Freitagabend mitgeteilt, mit einem hohen Buchverlust durch den Verkauf seiner Tochter Primera zu rechnen. Da der erwartete Verkaufspreis deutlich niedriger ausfalle, ergebe sich ein weiterer Wertberichtigungsbedarf.

In den ersten sechs Monaten machte Escada nach vorläufigen Zahlen einen Verlust nach Steuern von 17,8 Millionen Euro - nach einem Minus von 6,0 Millionen Euro vor Jahresfrist. Mit Primera und unter Berücksichtigung der Wertberichtigung belaufe sich das Minus auf 91,7 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 8,0 Millionen Euro vor einem Jahr, hieß es weiter.

Sälzer sagte der Zeitung weiter, er gebe den Designern konkrete Anweisungen, um die Luxusmarke wieder zum Erfolg zu führen. "Wenn wir 20 Kleider anbieten, brauchen wir alle Qualitäten, nicht alle aus Seide und ärmellos, nur weil das vielleicht dem Designer auf dem Catwalk besser gefällt."

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