Die Deutsche Telekom übernimmt den viertgrößten österreichischen Mobilfunkanbieter tele.ring für 1,3 Milliarden Euro.
Mit dem US-Eigentümer von tele.ring, Alltel, sei eine Vereinbarung unterzeichnet worden, teilte die Telekom in Bonn mit.
Durch die Übernahme erwartet das Unternehmen jährliche Synergieeffekte in Höhe von 300 Millionen Euro, die zu einer Verbesserung der operativen Marge führen werden.
T-Mobile wird mit dem Erwerb seine Position auf dem hart umkämpften österreichischen Mobilfunkmarkt verbessern.
Die Kundenzahl steigt nach dem Zukauf um rund 50 Prozent auf drei Millionen. T-Mobile zieht somit beinahe mit dem Marktführer Mobilkom Austria gleich, der 3,3 Millionen Kunden unter Vertrag hat.
"Die Position von T-Mobile Austria wird mit künftig drei Millionen Kunden deutlich gestärkt", sagte T-Mobile-Chef Rene Obermann. tele.ring verfügt über einen hohen Anteil von profitablen Vertragskunden. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 539 Millionen Euro, T-Mobile Austria kam auf 882 Millionen Euro.
Mitarbeiter-Info per SMS
Die Mitarbeiter von tele.ring wurden am Mittwoch per SMS über den Verkauf informiert. Berichten zufolge müssen jetzt 300 von ihnen mit der Entlassung rechnen.
Offen ist noch eine Prüfung der Kartellbehörden. Durch die Fusion beherrschen T-Mobile und Mobilkom zusammen künftig 77 Prozent des Marktes. Das Prüfungsverfahren soll bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Experten befürchten, dass durch die Konzentration am Mobilfunkmarkt das Telefonieren mit dem Handy in Österreich teurer werden wird.
Der Kauf von tele.ring ist der größte Zukauf der Telekom seit VoiceStream (heute T-Mobile USA) vor fünf Jahren. Seitdem hat sich Vorstandschef Kai-Uwe Ricke vor allem auf den Abbau der drückenden Schuldenlast konzentriert. Ausnahme bildet dabei der polnische Mobilfunkanbieter PTC, den die Telekom vollständig übernehmen will. Allerdings stockt der Kaufprozess wegen Eigentumsstreitigkeiten.