Mobilfunk:Vodafone startet UMTS

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Als erster Mobilfunkbetreiber in Deutschland geht Vodafone D2 mit UMTS-Diensten an den Start. Ab kommenden Montag können Kunden für zwei Euro pro Stunde mit dem Notebook im Internet surfen.

Das kündigte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Jürgen von Kuczkowski, in Düsseldorf an.

Zum Preis von 2 Euro pro Stunde könnten die Kunden dann über die UMTS-Datenkarte von unterwegs mit ihrem Notebook im Internet surfen. Die neuen UMTS-Handys kämen später auf den Markt kommen, wenn die Qualität stimme.

Kuczkowski sprach von einem "historischen Tag" für die Vodafone-Gruppe. Zeitgleich geht das Unternehmen auch in Italien, Spanien, Schweden, den Niederlanden und in Portugal mit UMTS an den Start.

Auf seinem Heimatmarkt will Vodafone UMTS erst Ende März anbieten. Zielgruppe sind nach weiteren Angaben von Kuczkowski zunächst die Firmenkunden. UMTS sei in über 200 deutschen Städten verfügbar.

Sechsfache ISDN-Geschwindigkeit

Kuczkowski: "Die Multimedia-Welt des Mobilfunks hat begonnen". Mit der Datenkarte ist mobiles Surfen in sechsfacher ISDN-Geschwindigkeit möglich. Die übrigen drei Mobilfunkbetreiber T-Mobile, E-Plus und 02 haben ihren UMTS-Starttermin noch nicht festgelegt.

Als Zeitpunkt für die kommerzielle Vermarktungen für den Privatkunden wurde mehrfach die zweite Jahreshälfte genannt. Im August 2000 hatten sechs Mobilfunkfirmen für insgesamt gut 50 Milliarden Euro eine UMTS-Lizenz ersteigert. Die beiden Neulinge MobilCom und Quam hatten ihre UMTS- Aktivitäten im vergangenen Jahr endgültig begraben.

Ursprünglich sollten die ersten schnellen UMTS-Dienste bereits vor zwei Jahren auf den Markt kommen. Die Starttermine wurden aber wegen technischer Schwierigkeiten und fehlender Endgeräte immer wieder verschoben.

Kein Termin

Inzwischen sollen nach Angaben der Betreiber die Netze aber funktionsfähig sein. Der deutsche Marktführer T-Mobile hatte erst vor wenigen Wochen die SIM-Karten seiner Kunden für das UMTS-Netz freigeschaltet, aber noch keinen Termin für die Vermarktung genannt.

"Auch wir haben die Ziellinie vor Augen", sagte ein T-Mobile-Sprecher und verwies auf gute Tests mit den Datenkarten für Geschäftskunden. Mit dem UMTS-Netz decke T-Mobile bereits 40 Prozent der deutschen Bevölkerung ab. In der Branche wird spekuliert, dass die Telekom-Tochter schon zur Computermesse CeBIT Mitte März mit Vodafone gleichzieht.

Konkurrenz kommt später

Die Münchner O2 werde zu dem Branchentreff erste UMTS-Produkte und ebenfalls eine Datenkarte für Geschäftskunden präsentieren, sagte ein Sprecher. Die gilt auch für E-Plus, die aber noch keine Angaben zum Marktstart gemacht haben.

Als wichtigste UMTS-Dienste bezeichnete Kuczkowski neben dem mobilen Surfen im Internet die Bereiche Video, Musik sowie das Bezahlen mit Handy.

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