Minimalgewinn der Deutschen Bundesbank:Eichel bleibt nichts erspart

287 Millionen Euro statt über fünf Milliarden wie noch im Vorjahr — mit diesem kleinsten Gewinn der Deutschen Bundesbank seit 17 Jahren dürften die schlimmsten Befürchtungen von Finanzminister Eichel noch übertroffen worden sein.

Der Gewinn der Deutschen Bundesbank ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Wert seit 1987 eingebrochen. Der Jahresüberschuss belief sich auf 248 Millionen Euro, teilte die deutsche Notenbank am Mittwoch in Frankfurt mit.

Im Vorjahr noch 5,4 Milliarden

Die Summe liegt damit weit unter den 3,5 Milliarden Euro, die Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) bereits im Bundeshaushalt eingeplant hat. Im Vorjahr hatte die Zentralbank noch einen Gewinn von 5,4 Milliarden Euro verbucht. Den Gewinn führte die Bundesbank am Mittwoch in voller Höhe an den Bund ab.

Grund für den Gewinneinbruch war das historisch niedrige Zinsniveau im vergangenen Jahr, aber auch die Wechselkursentwicklung. Da der größte Teil der Währungsreserven in zinstragenen US-Anleihen angelegt ist, wirkte sich der Dollar-Verfall 2003 besonders stark aus. Aus Gold-, Dollar- und Wertpapiergeschäften realisierte die Bank nur Gewinne in Höhe von 0,5 Milliarden Euro.

Die wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn waren die Zinserträge in Höhe von 4,9 Milliarden Euro. Davon entfielen 3,7 Milliarden Euro auf Zinserträge in Euro. Wegen des schwachen Dollar seien zum Jahresende hohe Abschreibungen erforderlich gewesen, teilte die Bundesbank mit.

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