Millioneninvestition:Siemens erwägt Campus in Berlin

500 Millionen Euro könnte der Konzern in einen sogenannten "Zukunftscampus" stecken. Doch das Verhältnis zwischen Berlin und Siemens ist belastet.

Siemens plant ein Innovationszentrum und will dafür 500 bis 600 Millionen Euro investieren. Der sogenannte "Zukunftscampus" könnte in der Berliner Siemensstadt entstehen, oder der Standort wird mit einer Ausschreibung weltweit gesucht, wie am Freitag aus Unternehmenskreisen verlautete. Entsprechende Pläne würden derzeit im Siemens-Konzernvorstand diskutiert. Auf dem Campus sollen Büros, Forschungslabors und Hightech-Produktionsanlagen untergebracht werden. Es sollen Start-up-Firmen angesiedelt werden, als deren Unterstützer sich Siemens versteht, außerdem Platz sein für Projektarbeit mit Wissenschaftlern und anderen Kreativen. Geplant sei auch der Bau von Wohnungen für Studenten und andere Mieter. Aus dem Industriegelände soll nach den Vorstellungen von Siemens innerhalb von rund zehn Jahren ein modernes Stadtviertel werden.

Der Siemens-Vorstand will nun mit dem Berliner Senat über das Projekt ins Gespräch kommen. Derzeit sei aber fraglich, ob Berlin den Zuschlag erhalten werde, hieß es in Unternehmenskreisen. Hintergrund ist offensichtlich das zuletzt schwierige Verhältnis zwischen der Geschäftsführung und dem Berliner Senat. Nach langem politischen Streit lehnten Senat und Bezirk Mitte Juli den Wunsch von Siemens endgültig ab, in einem denkmalgeschützten Ensemble an der Museumsinsel seine Hauptstadtrepräsentanz bauen zu dürfen. Im November hatte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) die Pläne zum Stellenabbau bei Siemens als "nicht hinnehmbar" kritisiert.

© SZ vom 28.07.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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