Die Ablösung von Infineon-Chef Ulrich Schumacher könnte nach einem Zeitungsbericht möglicherweise ein juristisches Nachspiel haben. Der Konzern prüfe rechtliche Schritte gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, schreibt die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung unter Berufung auf Aufsichtsratskreise.
"Milde Form" der Korruption
Die hohen Ausgaben für die Imagepflege würden ihm vorgeworfen, sogar von einer "milden Form der Korruption" sei die Rede, schreibt die Zeitung weiter. Schumacher war am Donnerstag vom Aufsichtsrat des Unternehmens überraschend zum Rücktritt gedrängt wurden.
Laut einer Meldung vom Montag jedoch sieht der Halbleiterhersteller derzeit keinen Anlass für juristische Schritte gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden. "Es gibt aktuell keine rechtlichen Untersuchungen", sagte ein Unternehmenssprecher und wies damit den Bericht der Zeitung zurück. Zu den einzelnen Vorwürfen gegen Schumacher wollte sich der Unternehmenssprecher aber nicht äußern.
Die Welt am Sonntag berichtete unterdessen, der Sturz sei auf Intervention des Siemens-Vorstandsvorsitzenden Heinrich von Pierer erfolgt. Schumacher sei ihm schon länger ein Dorn im Auge gewesen. Er habe nur auf eine Gelegenheit gewartet, Schumacher loszuwerden, zitiert die Zeitung einen Branchenkenner.