Mietautos:Sixt legt den 5-Euro-Köder aus

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Der Autovermieter Sixt will mit der neuen Billigmarke "Sixti" mehr Privatkunden gewinnen: Der Smart soll bereits ab fünf Euro pro Tag zu haben sein.

Für bereits acht Euro Tagesmiete solle auf dem deutschen Markt ein Ford Focus angeboten werden, kündigte Sixt am Dienstag in München an.

Des Kostenbewusstsein der Bürger erfordert billige Angebote. (Foto: AP)

Die Fahrzeuge der neuen Discount-Marke können den Angaben zufolge nur über Internet oder Telefon gebucht werden und müssen vom Kunden vollgetankt und gereinigt zurückgegeben werden. Das neue Angebot gilt bereits am (morgigen) Mittwoch in Deutschland zunächst in den sechs Großstädten München, Frankfurt, Hamburg, Berlin, Köln und Düsseldorf sowie am Flughafen Niederrhein.

Auch in Österreich, Schweiz, Frankreich und Großbritannien wird zeitgleich der Betrieb aufgenommen, insgesamt stehen 22 Stationen zur Verfügung.

Schwarze Zahlen bereits für nächstes Jahr angepeilt

Vorstandschef Erich Sixt betonte, dass mit dem neuen Angebot kaum nennenswerte Anlaufkosten verbunden seien, da bestehende Vermietstationen leicht umgerüstet werden könnten. Bereits im kommenden Jahr solle die Tochter schwarze Zahlen schreiben.

Mit der neuen Marke solle eine Gruppe von Privatkunden erschlossen werden, die bisher nur selten zu Leihwagen greife. "Somit gibt es eine klare Abgrenzung zu unserem klassischen Autovermietgeschäft mit dem Schwerpunkt Geschäfts- und Firmenkunden", sagte Sixt.

Die Discountmarke entspräche dem aktuellen "Low-cost-Zeitgeist" und sei eine gute Ergänzung des Konzerns. Der Firmengründer kündigte eine große Werbekampagne für die neue Marke an.

Laut Branchenbeobachtern reagiert der Konzern damit auch auf eine wachsende Zahl von Billiganbietern, die auf den deutschen Markt drängen.

Quartalszahlen

Sixt gab zudem die Geschäftszahlen für das erste Quartal bekannt. Die ersten drei Monate seien für den Konzern branchenüblich traditionell schwach verlaufen, erklärte Sixt.

Das Unternehmen habe seinen Umsatz aber vor allem mit Fahrzeugverkäufen um 18 Prozent auf 559 Millionen Euro steigern und im Vorjahresvergleich mit einem Gewinn von 0,3 Millionen Euro vor Steuern wieder schwarze Zahlen schreiben können (Vorjahr: Minus 0,5 Millionen Euro).

Das Vorsteuerergebnis habe um 0,8 Millionen Euro verbessert werden können und liege damit wieder in der Gewinnzone.

Dienstwagenbesteuerung

Sixt machte die Diskussion um eine höhere Dienstwagenbesteuerung dafür verantwortlich, dass das Leasinggeschäft beim Umsatz um zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen habe, der Gewinn in der Sparte sank von 2,2 auf 1,7 Millionen Euro.

Im Kerngeschäft Autovermietung ging der Umsatz um 2,6 Prozent auf 144,6 Millionen Euro zurück und schlug sich mit einem Verlust von 0,8 Millionen Euro auf das Ergebnis nieder.

Stark angestiegen sei dagegen der Verkauf von Fahrzeugen aus dem Vermietungsbestand, die nach einer üblichen Benutzungsdauer von sechs Monaten aussortiert würden. Hier kletterte angesichts einer vergrößerten Fahrzeugflotte der Umsatz um ein Drittel auf knapp 350 Millionen Euro.

Eine Gewinnprognose für das laufende Jahr wollte Sixt angesichts der unsicheren internationalen Wirtschaftsbedingungen nicht abgeben.

Allerdings könne das Unternehmen mit seiner flexiblen Fahrzeugflotte auf negative Konjunkturentwicklungen sehr kurzfristig reagieren.

(sueddeutsche.de/AP)

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