Metro:Cordes greift Mitarbeitern ins Portemonnaie

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Die alten Zöpfe sollen weg: Metro-Chef Cordes will die Zuschläge für Abendarbeit streichen - er braucht "vernünftige Bedingungen" für Öffnungszeiten bis nach 20 Uhr.

Der Vorstandsvorsitzende des Handelskonzerns Metro, Eckhard Cordes, will den Beschäftigten die Zuschläge für Arbeit nach 18.30 Uhr am Abend streichen. Es gebe "einige alte Zöpfe im Handel, die dringend abgeschnitten gehören", sagte Cordes dem Magazin Stern. Dazu zählten die Zuschläge am Abend.

Metro-Chef Cordes gibt sich wenig zimperlich - er will Zuschläge abschaffen. (Foto: Foto: dpa)

"So etwas gibt es nirgendwo"

Bislang würden nach 18.30 Uhr 20 Prozent zusätzlich gezahlt und nach 20 Uhr sogar 50 Prozent. "Das passt überhaupt nicht in die Zeit. So etwas gibt es nirgendwo im Rest der Welt."

Die Metro wolle den Kunden auch nach 20 Uhr die Möglichkeit zum Einkaufen bieten. "Hierfür brauchen wir vernünftige Bedingungen", so Cordes. Konkrete Initiativen zur Durchsetzung seiner Forderungen kündigte er nicht an.

Chancen für mehr Wachstum sieht die Metro nach Worten ihres Vorstandschefs vor allem im Ausland. Deutschland sei ein reifer Markt.

Zur Metro-Gruppe gehören unter anderem die Real-Märkte, Media Markt und Saturn sowie der Kaufhof. Von der Warenhauskette Kaufhof will sich der Konzern trennen. Cordes betonte erneut, dass für einen Verkauf auch ein passendes finanzwirtschaftliches Umfeld erforderlich sei, um einen vernünftigen Preis zu erzielen.

Elektro-Börsengang ungewiss

"Wann wir verkaufen, kann ich Ihnen nicht sagen", ergänzte er. Auch der geplante Börsengang der Elektronikmärkte sei ungewiss: "Ob wir mit Media-Saturn je an die Börse gehen, ist noch völlig offen."

Einer Zerschlagung der Gruppe in ihre Einzelteile, die nach internen Berechnungen deutlich mehr wert sind, als sich im aktuellen Kurs widerspiegelt, widersprach Cordes erneut heftig.

"Wir haben noch viel Potenzial, und das wollen wir auch heben. Aber nicht durch Zerschlagung." Auf die Frage ob es in fünf Jahren die Metro-Aktie noch im freien Handel gäbe, antwortete Cordes im Stern: "Ja. Davon gehe ich aus."

© sueddeutsche.de/dpa-AFX/AFP/jkr/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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