Privathaushalte in Deutschland mit einem niedrigen Einkommen müssen deutlich mehr ihres Konsumbudgets für Grundbedürfnisse ausgeben als Besserverdiener. Das ergibt eine Auswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden.
Steueranhebung wahrscheinlich
Damit würde eine Erhöhung der Mehrwertsteuer vor allem Niedrigverdiener treffen. Nach dem aktuellen Stand der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD gilt eine Anhebung von derzeit 16 auf 18 oder 19 Prozent als wahrscheinlich.
Haushalte mit einem Nettoeinkommen von weniger als 900 Euro im Monat gaben knapp 63 Prozent ihres Konsumbudgets für Wohnen, Nahrungsmittel und Bekleidung aus. Bei Haushalten mit einem mittleren Einkommen sind es nur noch 53 Prozent.
Haushalte mit Nettoeinkommen von 5000 Euro und mehr benötigen für den Grundbedarf nur noch 45 Prozent ihres Konsumbudgets. Dafür geben sie doppelt so viel für Auto und Wohnungsausstattung aus wie Niedrigverdiener.
Durchschnittlich 2177 Euro für Konsum
Laut Statistik hatten die private Haushalte in Deutschland 2003 im Durchschnitt 2177 Euro für Konsumausgaben zur Verfügung. Davon gingen 697 Euro für Wohnen, 303 Euro für Nahrungsmittel und 112 Euro für Kleidung drauf.
Haushalte mit einem Nettoeinkommen von weniger als 900 Euro im Monat haben 807 Euro für Konsumzwecke zur Verfügung. Bei einem Nettoeinkommen von mehr als 5000 Euro im Monat sind dies nur 4117 Euro monatlich. Da die Stichprobe nur alle fünf Jahre erhoben wird, liegen keine aktuelleren Daten vor.
(dpa/sueddeutsche.de)