2016:Mehr Ängste, mehr Überwachung

Bürger und Unternehmen gaben knapp 3,9 Milliarden Euro für elektronische Sicherungstechnik aus, plus sieben Prozent.

Die Forderungen nach mehr Video-Überwachung lassen die Anbieter mit noch kräftigeren Wachstumsraten rechnen. "Die Aufträge werden deutlich zunehmen, sicher zweistellig, um 10, 15 oder 20 Prozent", sagte Urban Brauer, Geschäftsführer des Bundesverbands Sicherheitstechnik, der Deutschen Presse-Agentur. "Die öffentliche Hand wird stärker nachfragen." Im vergangenen Jahr machte die Branche nach einer Verbandsschätzung mit Video-Überwachungstechnik einen Umsatz von 504 Millionen Euro, knapp sieben Prozent mehr als 2015. Video ist nach Brandmeldetechnik und Alarmanlagen das drittgrößte Geschäftsfeld der Branche.

Insgesamt gaben Bürger und Unternehmen im vergangenen Jahr knapp 3,9 Milliarden Euro für elektronische Sicherungstechnik aus, so der Verband. "Die Ängste der Bürger nehmen zu", sagte Brauer in Brücken/Rheinland-Pfalz. Das Geschäft mit Alarmanlagen wuchs 2016 um gut fünf Prozent auf 800 Millionen Euro.

Der Städte- und Gemeindebund hatte zu Jahresbeginn gefordert, die Video-Überwachung öffentlicher Plätze und Bahnhöfe deutlich auszubauen, um Straftaten zu verhindern, besser aufzuklären und das Sicherheitsgefühl der Bürger zu steigern. Schon vor dem Terroranschlag in Berlin hatte die Deutsche Bahn angekündigt, stärker in die Sicherheit zu investieren. Derzeit sind nach Angaben des Unternehmens bundesweit etwa 5000 Kameras in rund 700 Bahnhöfen installiert. Zudem sind 26 000 Videokameras in Regionalzügen und S-Bahnen eingebaut. 80 Prozent der Fahrgäste in den Bahnhöfen sollen so überwacht werden.

© SZ vom 09.01.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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