Medien:"Financial Times Deutschland" im Vorwärtsgang

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Der Geschäftsführer der "Financial Times Deutschland", Michael Rzesnitzek, sieht die im Jahr 2000 gegründete Wirtschaftszeitung auf einem guten Weg.

"Wir sind eine schlanke, gut aufgestellte Organisation und können uns darauf konzentrieren, unser Marktpotenzial auszuschöpfen", sagte Rzesnitzek angesichts zweistelliger Zuwächse bei Anzeigen und Auflage. Für die FTD, die erstmals im Februar 2000 wochentags an die Kioske kam, arbeiten 250 Mitarbeiter, davon rund 160 in der Redaktion.

Die verkaufte Auflage legte im dritten Quartal 2003 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 10,6 Prozent auf 92.678 Exemplare (IVW) zu, davon 55 813 Abonnements (plus 17,6 Prozent). Das Anzeigengeschäft der FTD erhöhte sich bis Ende August im Jahresvergleich um rund 17,3 Prozent.

Überdurchschnittliche Entwicklung

Es schnitt laut Rzesnitzek damit deutlich besser ab als bei anderen überregionalen Tageszeitungen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich der Werbemarkt 2002 auf vergleichsweise niedrigem Niveau bewegte und sich erst allmählich wieder erholt.

Die für 2005 anvisierten "schwarzen Zahlen" werden nach jüngsten Äußerungen von Gesellschafterseite in dem Jahr offenbar noch nicht erreicht werden. An der FTD sind die Bertelsmann-Tochter Gruner + Jahr (G+J/Hamburg) und die britische Pearson-Gruppe zu gleichen Teilen beteiligt.

"Was für die Gesellschafter zählt, sind wachsende Werte bei Auflage, Anzeigenumsatz, Marktanteilen sowie kontinuierliche Ergebnisverbesserungen", sagte der FTD-Chef.

Keine Preiserhöhung geplant

"All das liefern wir, und werden das auch in Zukunft tun." Daher liege die FTD nach wie vor voll auf Kurs. Ein Erhöhung des Copypreises(derzeit: 1,50 Euro) sei nicht geplant.

Die Zuwächse bei Auflage und Anzeigen bewertete Rzesnitzek als "klarsten Beweis dafür, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Qualität geschätzt wird."

Qualität schlägt Aldisierung

Qualitätsjournalismus werde sich langfristig durchsetzen, meinte Rzesnitzek vor dem Hintergrund der "Aldisierung" in vielen Lebensbereichen.

In der Zusammenführung aller Wirtschaftstitel von Gruner + Jahr weltweit - von Capital über Inc. bis FTD - in einem Vorstandsressort sieht Rzesnitzek ein klares Signal an den Markt, dass G+J "an die Wirtschaftspresse" glaubt.

Die Wirtschaftsmagazine hatten nach dem Platzen der Internet-Blase und dem Niedergang der New Economy in den vergangenen beiden Jahren erheblich an Auflage und Anzeigengeschäft eingebüßt.

Die FTD war die erste deutsche Zeitung, die - nach amerikanischem Vorbild - eine Wahlempfehlung für eine Bundestagswahl gab. (Bei den letzten Wahlen, sie lag daneben).

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