Massenentlassung:Sony streicht 20.000 Stellen

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Mit dem Abbau von weltweit 20.000 Stellen und massiven Kostensenkungen will der japanische Elektronikriese Sony zu alter Stärke zurückfinden.

Das Unternehmen leidet seit einiger Zeit unter sinkenden Gewinnen und wachsender Konkurrenz durch billigere Produzenten, zum Beispiel Samsung aus Südkorea. Allein im Geschäftsquartal von Juli bis September sank der Gewinn um 25 Prozent.

In den kommenden drei Jahren will Sony nach Angaben vom Dienstag 13 Prozent aller Arbeitsplätze streichen. Die Maßnahme sei Bestandteil eines neuen Unternehmenskonzeptes, erklärte der Konzern. 7.000 Stellen sollen allein in Japan abgebaut werden. Ob auch Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen sollen, blieb unklar.

Weltweit 154.000 Mitarbeiter

Sony machte keine Angaben zu einzelnen Ländern. Der Konzern beschäftigt weltweit 154.000 Menschen. Ein Teil des Stellenabbaus soll durch Zusammenlegung von administrativen und unternehmerischen Aufgaben erreicht werden, die sich überschneiden, hieß es in einer Erklärung.

Darüber hinaus sollen die Ingenieure in den verschiedenen Bereichen der Unterhaltungselektronik künftig stärker zusammenarbeiten, um die Entwicklungskosten zu senken. Produktion, Vertrieb und Service sollen schlanker werden und die Produktion in Japan von Bildröhren für Fernseher soll zum Ende des Jahres eingestellt werden. Insgesamt will Sony rund 2,8 Milliarden Dollar im Jahr sparen.

Zudem startet Sony ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem südkoreanischen Konzern Samsung Electronics zur Produktion von LCD-Flachbildschirmen. Schon vor Bekanntgabe der bereits erwarteten Maßnahmen hatte die Aktie um rund 1,1 Prozent auf 3860 Yen zugelegt.

Sony will im Zuge der Umstrukturierung bis Ende März 2007 die konsolidierten Fixkosten um 330 Milliarden Yen (2,6 Mrd Euro) senken, wie Sony-Chef Nobuyuki Idei erklärte.

Prognose gesenkt

Erst vergangene Woche hatte Sony nach dem Gewinnrückgang im ersten Halbjahr des bis Ende März 2004 laufenden Geschäftsjahres die Prognose für den operativen Gewinn gesenkt.

Als Grund nannte Sony unter anderem die verschärfte Konkurrenz für die Spielekonsole "Playstation 2". Um den Ertragsrückgang zu stoppen, will sich Sony auf neue Produkte und strategische Kernbereiche konzentrieren. Die Kooperation mit Samsung zur Herstellung von flachen Fernsehbildschirmen soll 2004 starten.

Im Gegensatz zu Sony konnte dessen inländischer Konkurrent Matsushita Electric Industrial den Gewinn im ersten Halbjahr deutlich steigern und seine Jahresprognose bestätigen.

Panasonic verdient 30 Prozent mehr

Der weltweit größte Hersteller von Unterhaltungselektronik, in Deutschland unter der Marke Panasonic bekannt, erwirtschaftete zwischen April und September einen Nettoertrag von 23,1 Milliarden Yen, gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Das entspricht einem Zuwachs von 29,7 Prozent.

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