Nicht mit Autos und nicht mit Versicherungen, sondern mit Creme verdienen Deutschlands Top-Manager am meisten. Der Bestverdiener unter den Dax-Vorständen war im vergangenen Jahr Stefan Heidenreich von Beiersdorf. Er erhielt rund 23,45 Millionen Euro, das ist mehr als doppelt so viel wie der Zweitplatzierte, Oliver Bäte von der Allianz. Heidenreichs großer Aufschlag liegt aber daran, dass Geld aus mehreren Jahren nachträglich ausgezahlt wird. Dadurch übertrifft er auch den bisherigen Rekord des SAP-Chefs Bill McDermott, der 2017 mehr als 21 Millionen Euro erhielt. Im vergangenen Jahr bekam McDermott 9,97 Millionen Euro.
Die Beraterfirma HKP hat die Geschäftsberichte von 28 der 30 Dax-Unternehmen ausgewertet, um auf die Zahlen zu kommen. Die Berichte von Wirecard und Linde fehlen, weil sie noch nicht veröffentlicht wurden.
Im Vergleich zum vorigen Geschäftsjahr haben die Gehälter der Dax-Chefs im Schnitt leicht zugelegt - von 7,3 auf 7,5 Millionen Euro, das sind 3,6 Prozent mehr. Die Unternehmen versuchen, langfristige Planungen der Vorstandsvorsitzenden zu ermutigen, indem sie Boni erst nach mehreren Jahren auszahlen.
Diese mehrjährigen variablen Vergütungen machen bei den meisten Managern den Großteil ihrer Gehälter aus: Von den rund 23 Millionen Euro des Beiersdorf-Chefs kommen 21 Millionen aus dieser Kategorie.
Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa und den USA verdienen die Dax-Vorstandsvorsitzenden weniger. Europas große Aktiengesellschaften zahlen im Durchschnitt das 1,2-Fache, im Dow Jones gelistete Unternehmen sogar 3,2 mal so viel.
Auf dem letzten Platz der Vorstände, die das ganze Jahr im Amt waren, findet sich der Vorstandsvorsitzende von RWE, Rolf Martin Schmitz. Aber auch er bekam noch eine Auszahlung von 3,1 Millionen Euro für seine Arbeit.