Märklin:Auf der richtigen Spur

Märklin streicht schon wieder etliche Stellen. Der grobe Personalschnitt scheint allerdings Sinn zu machen.

Nicht nur die Welt der Miniatureisenbahnfreunde, jeder ökonomisch halbwegs interessierte Zeitgenosse schaut seit einem knappen Jahr mit Argusaugen auf Märklin.

Was werden diese Finanzinvestoren - in diesem Fall Kingsbridge Capital - wohl mit dem Göppinger Traditionsunternehmen auf Dauer anstellen? Der emotionale Aufmerksamkeitsfaktor bei einem alteingesessenen Modelleisenbahnhersteller mit großem Markennamen ist allemal höher als bei einem Brillen- oder Armaturenproduzenten - ebenfalls in ,,Heuschreckenhand''.

Stirnrunzeln erzeugt zunächst die Botschaft, dass die neuen Eigner erst einmal 310 Arbeitsplätze streichen wollen. Waren doch schon vor drei Jahren noch unter den alten Familieneigentümern 340 Stellen weggefallen.

Einleuchtend

Dennoch klingt dieser grobe Personalschnitt einleuchtend vor dem Zukunftskonzept, das das Interimsmanagement verfolgt.

Die historisch gewachsenen Produktionsstrukturen sind höchst ineffizient und belasten die Bilanz. Ermutigend klingt auch die Kunde, mehr Geld in die Produktentwicklung zu stecken, um neue Märkte und Kunden zu gewinnen.

Märklin scheint auf erfolgversprechender Spur. Ob jedoch am Ende alle profitieren oder nur einer - der Investor - gewinnt, wird sich erst in einigen Jahren erweisen.

© SZ vom 11.01.07 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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