Lufthansa:Piloten wollen nicht in Rente

Obwohl sie bereits das Rentenalter erreicht hätten, wollen drei Lufthansa-Piloten weiterfliegen. Gegner sehen die Sicherheit im Flugverkehr gefährdet.

Drei Piloten der Lufthansa klagen unter Berufung auf das Antidiskriminierungs-gesetz gegen den für sie geltenden Zwangsruhestand mit 60 Jahren.

"Das Gesetz erlaubt nur in eng umgrenzten Ausnahmefällen eine Ungleichbehandlung wegen des Alters, und zwar nur dann, wenn diese erforderlich ist", zitiert die Financial Times Deutschland (FTD) in ihrer Donnerstag-Ausgabe aus der ihr vorliegenden Klageschrift.

Die mit den Fällen betraute Anwaltskanzlei Helmig & Huschke vertrete zwölf Piloten und wolle noch neun Klagen nachreichen.

Lufthansa verweist auf den Tarifvertrag, der die Rente mit 60 für ihre Piloten vorsieht. Der Prozess beginnt am Montag in Frankfurt.

Fall für das Höchstgericht?

"Das könnte ein Präzedenzfall werden, bei dem der EuGH (der Europäische Gerichtshof) das letzte Wort hat", sagte der Bonner Arbeitsrechtsprofessor Gregor Thüsing dem Blatt.

Nach Darstellung der FTD müsste der Lufthansa eine längere Arbeitszeit für Piloten eigentlich entgegenkommen, weil der Arbeitsmarkt in dieser Branche wie leergefegt sei.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) verteidigt die frühere Verrentung mit der nötigen Sicherheit im Flugverkehr.

Allerdings arbeiten die Piloten bei der Lufthansa-Regionalflugtochter Cityline bis zum 65. Lebensjahr, weil für sie ein anderer Tarifvertrag gilt.

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