Lob für Weber:"Beste Lösung gefunden"

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Der "Wirtschaftsweise" Axel Weber ist offiziell zum Bundesbank-Präsidenten nominiert worden. Der Zuspruch von allen Seiten ist gewaltig. Politiker, Wirtschaftsverbände und Volkswirte sind vom neuen Mann überzeugt.

Der Kölner Wirtschaftsprofessor Axel Weber (47) ist am Mittwoch offiziell von der Bundesregierung für das Amt des Bundesbank-Präsidenten nominiert worden. Wie Finanzminister Hans Eichel (SPD) im Anschluss mitteilte, sei auch die Bundesbank von der Entscheidung informiert worden. Nach einer Anhörung durch den Bundesbank-Vorstand werde Bundespräsident Johannes Rau gebeten, Weber zum Bundesbank-Chef zu ernennen.

(Foto: Foto: ddp)

Präsident in 24 Stunden

Weber musste sich sehr schnell über seine weitere berufliche Laufbahn entscheiden: Über seine Nominierung für das Amt des Bundesbank-Präsidenten habe er erst am vergangenen Dienstagmorgen erstmals mit dem Finanzministerium gesprochen. Er habe dann einen Tag Zeit gehabt, sich mit seiner Familie zu besprechen und dann sein Einverständnis zu geben, sagte Weber bei seinem ersten Presseauftritt als künftiger Bundesbank-Chef.

Wirtschafts- und Bankenverbände sowie Union und FDP begrüßten die Entscheidung. Weber sei hoch qualifiziert, international anerkannt und parteipolitisch unabhängig, hieß es. Eichel zufolge ist somit die geldpolitische Kontinuität gesichert. Die Entscheidung mache klar, dass die Unabhängigkeit der Bundesbank von niemandem zu keiner Zeit in Zweifel gezogen worden sei.

Mit Webber zu neuem Selbstbewußtsein

Die Bundesbank kann mit ihrem designierten Präsidenten Axel Weber nach Einschätzung von HypoVereinsbank-Chefvolkswirt Martin Hüfner an Profil und Einfluss gewinnen. "Mit Weber wird die Bundesbank ihr Selbstbewusstsein zurückgewinnen", sagte Hüfner.

Mit einem "ausgewiesenen Geldpolitiker mit viel Erfahrung" an der Spitze könne auch das Gewicht der Bundesbank im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) steigen, in dem die Zinsentscheidungen gefällt werden. Der Bundesbank-Präsident gehört automatisch dem Rat an.

"Beste Lösung gefunden"

Hüfner bezeichnete die Nominierung Webers als "ganz kluge Entscheidung" der Bundesregierung. "Sie hat die beste Lösung gefunden." Damit dürften die Diskussionen um die Unabhängigkeit der Notenbank beendet sein.

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