Lexikon Geldanlage - Teil 2:Was eine Aktie draufhat

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Historische Siemens-Aktie. Heute bekommen Anleger ihre Papiere selten zu Gesicht, sie liegen in Sammeldepots und werden nur umgebucht. (Foto: Wolfgang Filser/SZ-Photo)

Von Namen, Nennwert und Vorzügen. Und warum manche Anleger mehr Dividende bekommen als andere.

Von Nils Wischmeyer, München

Wären Anleger noch im Kindesalter, wenn sie in Aktien investieren, würde es wohl so klingen: "Meine Aktie ist viel besser als deine!" - "Nein, meine ist besser." - "Aber meine hat Stimmrechte" - "Dafür erhalte ich aber eine höhere Dividende!" Es könnte lange so weitergehen zwischen den Jüngstanlegen, denn Aktie bedeutet nicht gleich Aktie. Je nach Ausgestaltung der Unternehmensbeteiligung haben die Aktienbesitzer unterschiedliche Rechte, die je nach Anlagestrategie einen gewaltigen Unterschied machen können.

Zunächst einmal gibt es die Stammaktie, die von quasi allen Unternehmen ausgegeben wird und die einem Anleger Stimmrecht auf der Hauptversammlung verleiht. Demgegenüber stehen die Besitzer der Vorzugsaktie, die kein Stimmrecht haben, dafür aber meist eine höhere Dividende erhalten auf ihren Kapitaleinsatz. Anleger, die also auf hohe Gewinnbeteiligungen setzen, aber nicht mitreden möchten, könnten eher auf Vorzugsaktien setzen.

Ebenfalls wichtig ist, ob es sich um eine Inhaber- oder eine Namensaktie handelt. Wer nämlich eine Namensaktie kauft, der wird extra im Aktienregister der Firma eingetragen. Will man die Aktie später verkaufen, muss das im Register und auf der Aktie selbst vermerkt werden. Eine Sonderform der Namensaktie ist die selten gewordene vinkulierte Namensaktie, die es beispielsweise bei der Allianz noch gibt. Will jemand seine Aktie verkaufen, muss zusätzlich der Emittent zustimmen. Das ist in Deutschland aber selten. Häufiger vertreten ist die Inhaberaktie. Bei ihr gilt der simple Satz: Wer sie kauft, dem gehört sie auch.

Bleibt noch die Anteilsform einer Aktie zu klären. Auch hier gibt es zwei Alternativen. Die Nennwertaktie bildet einen festen Anteil am Unternehmen ab. Anders als bei einer Stückaktie zeigt sie eine Summe an, etwa fünf Euro. Daneben gibt es die Stückaktie, die über eine Quote abgebildet wird, etwa 0,5 Prozent. Firmen müssen sich zwischen Beiden entscheiden. Theoretisch kann jeder Aktien in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Währungen kaufen. Dies ist aber oft umständlich und birgt Wechselkursrisiken.

© SZ vom 26.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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