Lexikon der geschlossenen Fonds (11):Verlustzuweisungen

Bis zum Ende des vergangenen Jahres ging es Zeichnern geschlossener Fonds vornehmlich um Verlustzuweisungen.

Von Jan Müller

Nur wer sich noch rechtzeitig beteiligte, konnte die roten Zahlen aus dem Fonds mit seinem Einkommen verrechnen. Die Möglichkeiten dazu sind bereits in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken.

So ermöglichten geschlossene Immobilienfonds privaten Investoren noch Ende der 90er Jahre Verlustzuweisungen von knapp 80 Prozent. Bis zum Jahr 2003 sanken sie auf nur noch rund 25 Prozent ab.

Ähnlich war die Entwicklung bei den Schiffen: Sie waren vor sechs Jahren im Schnitt noch mit knapp 120 Prozent Verlusten ausgestattet und sind im vorigen Jahr auf nur noch 50 Prozent abgeschmolzen.

Ohne Steuervorteile läuft Geschäft nur schleppend

Daher sind viele Initiatoren dazu übergegangen, ihre Beteiligungen als Renditefonds mit steuerbegünstigten Ausschüttungen zu konzipieren. Doch ohne Steuervorteile läuft das Geschäft vielfach schleppend.

Große Nachfrage verzeichnen dagegen derzeit die Anbieter von Medienfonds - kein Wunder bei Verlustzuweisungen von bis zu 180 Prozent bezogen auf die eigenfinanzierte Einlage.

Ob Anleger den Steuervorteil tatsächlich in Anspruch nehmen dürfen, entscheidet sich hierbei aber letztendlich nach der Betriebsprüfung. Und die findet erst in drei bis vier Jahren statt.

© SZ vom 11.12.05 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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