Lexikon der geschlossenen Fonds (16):Währungsrisiko

Unter Währungsrisiko ist das Kursrisiko durch die Geldanlage in fremder Währung zu verstehen, das außerhalb der Eurozone durch Wechselkursschwankungen entsteht.

Von Beatrix Boutonnet und Stefan Loipfinger

Für den Anleger an Auslandsimmobilienfonds bedeutet das Chance und Risiko zugleich: Steigt der Euro im Verhältnis zur Fremdwährung, sinkt seine Rendite. Fällt dagegen der Kurs des Euro, kommen die Devisengewinne als Zuckerl für ihn hinzu.

Der Problemkreis Währungsrisiko kommt besonders beim Verkauf der Immobilie zum Tragen. Dann nämlich muss der in der Landeswährung bezahlte Verkaufspreis mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Wechselkurs in Euro umgerechnet werden.

Auf heutigem Niveau kalkuliert

Üblicherweise ist der Kurs in der Prognoserechnung auf dem heutigen Niveau kalkuliert. Einige Fondsinitiatoren aber versuchen durch zu positive Annahmen, die Anleger künstlich reich zu rechnen. Entwickelt sich der Euro nämlich nach oben, ist der in Euro umgerechnete Einnahmeerlös oder der spätere Verkaufspreis entsprechend niedriger.

Um das Währungsrisiko zu minimieren, werden je nach Konzeption bei vielen Modellen die Betriebskosten sowie die Zins- und Tilgungsleistungen für das Hypothekendarlehen mit den Einnahmen währungskonform in der Fremdwährung abgerechnet.

Generell sollte der Anleger immer sorgfältig abwägen, welches Wechselkursrisiko, beziehungsweise welche Kurschance besteht - das kann je nach Ausgestaltung der Konzeption oft sehr unterschiedlich ausfallen.

Grundsätzlich ist jedoch darauf achten, dass entsprechend vorsichtige Annahmen in die Prognose eingeflossen sind und Anleger bereit sind, das Währungsrisiko zu tragen.

© SZ vom 19.03.05 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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