"Lagerkandidat":Sommer qualifiziert Köhler ab

Bundespräsident Köhler? Für DGB-Chef Sommer eine schlechte Lösung. Er sieht in ihm einen Kandidaten des bürgerlichen Lagers, der mit seinen einseitigen Ratschlägen dafür Sorge trage, dass die Armen in Deutschland noch ärmer werden.

DGB-Chef Michael Sommer hat den Kandidaten von Union und FDP für das Amt des Bundespräsidenten, Horst Köhler, ungewöhnlich scharf kritisiert. Köhler habe sich durch seine bisherigen Äußerungen als "Kandidat der Neoliberalen und Neokonservativen" gezeigt, sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Berliner Zeitung.

"Einseitige Ratschläge"

Köhler sei von der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel und FDP-Chef Guido Westerwelle als Kandidat des bürgerlichen Lagers präsentiert worden, sagte Sommer. "Ganz offensichtlich ist Herr Köhler tatsächlich ein Lagerkandidat — das legen zumindest seine einseitigen Ratschläge zur Sozial- und Tarifpolitik nahe."

Sommer sagte, Ziel von Union und FDP bei der Nominierung Köhlers sei gewesen, "den Primat des Ökonomischen und des Marktes über die Politik zu verdeutlichen". Der DGB brauche aber "keine Ratschläge von einem Kandidaten, der uns sagt, wie die Armen in Deutschland noch ärmer werden". Sommer fügte aber ausdrücklich hinzu: Jeder, der im Mai ins Bundespräsidentenamt gewählt werde, habe "selbstverständlich auch die Achtung des DGB und seines Vorsitzenden verdient."

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: