Länger arbeiten:"Möglichst wenig darüber reden"

Die Bilder des Massenstreiks bei DaimlerChrysler sind schlechte Werbung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Das weiß auch der Kanzler. Sein Tipp: Anstatt viel darüber zu reden, sollten diese Dinge in den Betrieben geregelt werden.

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat angesichts der Massenproteste bei DaimlerChrysler gegen die verlangten massiven Einsparungen vor einem neuen Grundsatzkonflikt über die Arbeitszeit gewarnt.

"Wer in dieser Frage ideologische Gräben aushebt, verunsichert die Menschen und schadet damit der Volkswirtschaft", sagte er der Financial Times Deutschland.

Mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten

"Ich rate dazu, diese Dinge in den Betrieben zu regeln und möglichst wenig darüber zu reden." Der Kanzler sprach sich für mehr Flexibilität der Arbeitszeit in den Unternehmen aus, damit diese auf Marktentwicklungen reagieren könnten.

Er wandte sich jedoch gegen eine Fixierung auf bestimmte Stundenzahlen. Es sei falsch, nur über die Frage von 35 oder 40 Stunden zu reden. "Das ist vielfach Ideologie", kritisierte er.

Der Kanzler äußerte sich optimistisch, dass die Konjunkturentwicklung bald auch am Arbeitsmarkt zu spüren sein werde. Die deutsche Wirtschaft werde 2004 eher am oberen Rand der Regierungsprognose von 1,5 bis 2,0 Prozent wachsen.

Am Arbeitsmarkt werde sich das "noch im zweiten Halbjahr und vor allem im nächsten Jahr" niederschlagen.

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