Ladendiebstahl:Brave Schweizer

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In den Geschäften im deutschsprachigen Raum und im Baltikum wird im Vergleich zu anderen europäischen Ländern am wenigsten gestohlen. Am ehrlichsten sind nach einer Studie die Schweizer, während in England, Griechenland und Portugal der Warenschwund am höchsten ist.

Zu den Artikeln, die in Europa am häufigsten gestohlen werden, zählen Rasierprodukte und DVDs (für weitere Klassiker der Ladenmarder auf die Bildergalerie klicken).

Mit einem Warenschwund über das Jahr von 0,89 Prozent lag die Schweiz auf Platz eins, gefolgt von Österreich mit 0,97 Prozent. Dann folgen die baltischen Staaten mit 1,05 Prozent vor Deutschland mit einem im Vergleich zum Vorjahr stagnierenden Schwund von 1,16 Prozent.

Einzelhandels-Diebstahlbarometer

Zu diesem Ergebnis kommt das "4. Europäische Einzelhandels-Diebstahlbarometer", das von dem britischen Centre of Retail Research (CRR) im Auftrag des US-Sicherheitstechnologie-Herstellers Checkpoint Systems erstellt wurde.

Am meisten Ware verschwindet aus den Regalen britischer Geschäfte. Dort beklagen die Kaufleute Inventurverluste in Höhe von 1,59 Prozent des Umsatzes. Ähnlich geht es den Händlern in Griechenland und Portugal mit 1,41 Prozent. Der europäische Schnitt liegt bei einem Wert von 1,34 Prozent.

Nach der Studie die befragten Handelsunternehmen in 24 europäischen Staaten von Juni 2003 bis Juni 2004 gemeinsam Waren im Wert von 30,783 Milliarden Euro verloren. Auf Diebstahl seitens der Kunden oder des Personals seien davon 84 Prozent oder knapp 26 Milliarden Euro zurückzuführen. Kleinere Anteile gehen auf das Konto der Zulieferer oder sind von internen Fehlern verursacht.

Den vergleichweise guten Wert von 5,8 Milliarden Euro Diebstahlsverlust verdanke der deutsche Handel dem loyaleren Personal, das nur in einem knappen Viertel der Fälle lange Finger gemacht habe. In anderen Staaten liegt der Anteil bei 29 Prozent.

Beschäftigte verursachen großen Schaden

Wenn die Beschäftigten zugreifen, wird es allerdings deutlich teurer. Sie haben pro Fall im Schnitt einen Schaden von 537,85 Euro verursacht, die kriminellen Kunden begnügten sich mit 78,56 Euro.

An der Befragung nahmen laut CRR 423 Handelsunternehmen mit 23.274 Geschäften teil, die mehr als 20 Prozent des europäischen Einzelhandels repräsentierten. Erstmals dabei waren Firmen aus den drei baltischen Staaten, Polen, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn.

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