Kurs halbiert sich:Existenz von Intertainment bedroht

Nach einem Rückschlag in einem Rechtsstreit in den USA ist der Aktienkurs der Medienfirma abgestürzt.

Eine US-Richterin habe den für Anfang August geplanten Beginn des Prozesses gegen den früheren US-Partner Franchise erneut verschoben, teilte Intertainment am Montagabend mit.

Der Kurs brach darauf um zeitweise 53 Prozent auf 2,33 Euro ein. Intertainment wirft Franchise betrügerisch überhöhte Filmbudgets vor und hofft auf hohen Schadenersatz. Der Prozess soll nun erst 2004 stattfinden.

Kredit von 16 Millionen Euro

Der Streit läuft bereits seit dem Jahr 2000, der Prozess wurde mehrfach verschoben. Intertainment-Chef Rüdiger Baeres war nun bereits in die USA gereist, um sich auf den Auftakt am 5. August vorzubereiten.

Nach der erneuten Verschiebung steht Intertainment nun vor einer ungewissen Zukunft. Das Unternehmen muss im nächsten Jahr Kredite über 16 Millionen Euro zurückzahlen.

Die liquiden Mittel des Konzerns lagen Ende 2002 bei unter vier Millionen Euro. Das operative Geschäft ist wegen des Rechtsstreits im ersten Quartal fast zum Erliegen gekommen.

Im erst vor wenigen Tagen vorgelegten Geschäftsbericht wies Intertainment auf die Bedeutung des Prozesses hin. Falls es keine Mittelzuflüsse aus dem Prozess gegen Franchise gebe, seien die Intertainment und Tochtergesellschaften "in hohem Maße wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und der damit verbundenen Einleitung eines Insolvenzverfahrens - auch kurzfristig - gefährdet".

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres war das Geschäft von Intertainment wegen des Rechtsstreits fast zum Erliegen gekommen. Der Umsatz ging im ersten Quartal von 2,5 auf 0,7 Millionen Euro weiter zurück. Der Verlust im ersten Quartal betrug 3,7 Millionen Euro.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: