Kritik an US-Notenbankpolitik:Bernanke widerspricht Merkel

"Bei allem Respekt, ich teile ihre Ansichten nicht": US-Notenbankpräsident Ben Bernanke verteidigt die Maßnahmen der Federal Reserve gegen die Kritik der Bundeskanzlerin.

US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat die Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Politik der Federal Reserve zurückgewiesen. "Bei allem Respekt, ich teile ihre Ansichten nicht", sagte der Fed-Chef am Mittwoch in einer Anhörung vor dem Kongress.

Die Wirtschaft der USA und der Welt, Deutschland eingeschlossen, habe der außergewöhnlichen Verzwickung einer Finanzkrise gegenüber gestanden. In so einem Fall müssten deutliche Maßnahmen sowohl auf finanzpolitischer als auch währungspolitischer Seite ergriffen werden, um Schlimmeres zu verhindern.

Merkel hatte am Dienstag die Vollmachten der Fed und der Bank of England für den massiven Ankauf von Staatsanleihen kritisiert. Sie beobachte dies mit "großer Skepsis", sagte die Kanzlerin. Mit Blick auf die geplanten Pfandbriefkäufe der EZB sagte sie, die Währungshüter hätten sich dem internationalen Druck etwas gebeugt.

Da die EZB bei dem bereits auf dem Rekordtief von einem Prozent angelangten Leitzins kaum noch Spielraum sieht, hat sie Pfandbriefkäufe zur Stimulierung der Wirtschaft beschlossen. Diesen Weg beschreitet die Fed in den USA schon länger. Bernanke erklärte nun, er sei zufrieden mit den Maßnahmen der Notenbank. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Fed aus den ergriffenen Maßnahmen zu gegebener aussteigen könne, ohne dass sich daraus Konsequenzen für die Inflation ergäben.

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