Kreditwürdigkeit:Hessen verliert Bestnote

Die hessische Landesregierung kommt die im letzten Jahr deutlich gestiegene Neuverschuldung teuer zu stehen: Die Ratingagentur Standard & Poors senkt die Bonität auf AA+.

(SZ vom 27.08.03) - Bisher war das Land mit der Bestnote AAA bewertet.

Die Aufnahme von frischem Kapital an den Finanzmärkten, etwa durch die Ausgabe von Anleihen, wird sich dadurch verteuern, weil das Land den Anlegern eine höhere Verzinsung anbieten muss.

Steigende Verschuldung

Die Herabstufung sei die Folge der steigenden Verschuldung und des insgesamt schwächeren Haushaltsergebnisses, heißt es bei Standard & Poors.

2002 habe das Land ein Haushaltsdefizit von acht Prozent erreicht. Nach Investitionsausgaben betrage das Defizit "beträchtliche" 13 Prozent. Dadurch sei die Schuldenlast für Hessen bis Ende 2002 auf 167 Prozent der Einnahmen gestiegen.

Die Ratingagentur macht allerdings weniger die hessische Landesregierung für die Verschlechterung verantwortlich als vielmehr den allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung sowie die Auswirkungen der Einkommens- und Körperschaftssteuerreform der Bundesregierung.

"Diesen konnte das Land trotz Kürzungen bei den Haushaltsausgaben nicht ausreichend entgegenwirken", schreiben die Experten der Ratingagentur.

Nur noch Bayern und Baden-Württemberg mit AAA

Eine weitere Verschlechterung erwartet die Agentur allerdings nicht. Damit werden von den sechs Bundesländern, die ein Rating haben, nur noch Bayern und Baden-Württemberg mit der Bestnote AAA bewertet.

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