Krankenversicherung ab 2005:Kosten für Zahnersatz bei 6,70 Euro im Monat

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Den Berechnungen der Barmer Ersatzkasse zufolge liegt die Zahnpauschale unter sieben Euro. Andere Kassen gehen von mehr als acht Euro aus. Die neue Extraversicherung soll von 2005 an gelten — es ist allerdings noch strittig, wie der Betrag bei Arbeitslosen und Rentnern eingezogen werden soll.

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Kassenpatienten sollen für die neue Zahnersatzversicherung voraussichtlich etwa 6,70 Euro im Monat bezahlen. Dies geht aus Berechnungen für die von 2005 an geltende Regelung hervor, die der Chef der Barmer Ersatzkasse, Eckart Fiedler, am Donnerstag vorstellte.

Andere Kassen schätzen den künftigen Beitrag auf mehr als acht Euro. Die exakte Höhe der Pauschale soll bis zum 1. Oktober für alle gesetzlichen Krankenversicherungen einheitlich festgelegt werden.

Wie Fiedler betonte, liege der Beitrag jedoch nur dann unter sieben Euro, wenn die Regierung das geplante Gesetz ändere und die Kassen das Geld bei Arbeitslosen und Rentnern nicht selbst eintreiben müssen. Dies sei mit sehr hohen Kosten verbunden.

Neuregelung

Die Neuregelung sieht vor, dass Bürger den Zahnersatz von 2005 an über eine Extraversicherung bei Kassen oder Privatversicherern finanzieren müssen. Geplant ist, dass Arbeitnehmern der Beitrag vom Gehalt abgezogen und an die Kassen weitergeleitet wird.

Für Arbeitslose und Rentner ist das problematisch, da Rentenkassen und Arbeitsagenturen den Einzug nicht übernehmen wollen. Die Kassen dagegen befürchten einen großen bürokratischen Aufwand, wenn sie die 21 Millionen Rentner und Arbeitslosen anschreiben müssten, um unter anderem ausgebliebene Zahlungen anzumahnen.

Fiedler schätzt die Kosten hierfür auf etwa 250 Millionen Euro — und warnt vor den Auswirkungen: Die Pauschale würde sich "nicht unwesentlich" verteuern. Rentenversicherer und die Bundesagentur für Arbeit sollten den Beitrag deshalb direkt einbehalten dürfen.

Nach der Ausgliederung des Zahnersatzes aus der gesetzlichen Krankenversicherung erwartet Fiedler hier bis Anfang 2005 eine Beitragssenkung auf 13,6 Prozent "oder leicht darunter". Er warnte davor, bereits jetzt private Versicherungen für Zahnersatz abzuschließen. Noch sei kein Vergleich zwischen allen gesetzlichen und privaten Angeboten möglich.

© SZ vom 13.08.04 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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