Kraftwerkssparte:Siemens streicht weniger Stellen

Siemens baut in der angeschlagenen Kraftwerkssparte in Deutschland 500 Arbeitsplätze weniger ab als geplant. Das ist das Ergebnis der monatelangen Verhandlungen mit der IG Metall und dem Betriebsrat, wie der Münchner Industriekonzern am Montag verkündete. Deutschlandweit fallen 2 900 Stellen weg, weil entgegen der ursprünglichen Planung das Werk im ostsächsischen Görlitz und die Fertigung im Berliner Dynamowerk erhalten bleiben. An allen Standorten werden aber Stellen gestrichen, die meisten mit 600 in Mülheim und 500 in Erlangen. Das Werk in Leipzig soll verkauft werden. Siemens will mit dem Stellenabbau weltweit weiterhin 500 Millionen Euro in der Sparte Power & Gas (PG) einsparen, davon 270 Millionen in Deutschland. Die Gewerkschaft IG Metall zeigte sich zufrieden mit dem Kompromiss: "Betriebsbedingte Kündigungen wird es weder jetzt noch in Zukunft geben, wenngleich wir einen Stellenabbau nicht vollständig verhindern konnten und die Einschnitte schmerzhaft sind", sagte IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner, der auch im Siemens-Aufsichtsrat sitzt. Die Stellenstreichungen seien wegen der wegbrechenden Aufträge für konventionelle Gas- und Dampfkraftwerke unvermeidlich, betonte Vorstandsmitglied Lisa Davis. Die Branche leidet unter enormen Überkapazitäten.

© SZ vom 25.09.2018 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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