Kostenspirale:Nicht nur Benzin ist ein Thema

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Die Preise für viele Güter steigen wie schon lange nicht mehr. Frauen und Männer, Ostdeutsche und Westdeutsche reagieren darauf aber sehr unterschiedlich.

Insbesondere bei den Benzin- und Energiekosten achtet inzwischen die Mehrheit der Deutschen stark auf Preisänderungen. Doch nicht bei allen Produkten erweist sich die Geldbörse als gleichermaßen empfindlich, erklärte das Marktforschungsinstitut Ipsos in Hamburg.

In einer repräsentativen Umfrage befragte das Institut 500 Personen, bei welchen Produkten Preisänderungen besonders wahrgenommen werden.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten wenig verwunderlich: Nahezu jeder Deutsche ist der Umfrage zufolge auf das Thema "Kraftstoff" sensibilisiert. 80 Prozent der Befragten hätten gesagt, dass sie beim Benzin stark oder sehr stark auf Preisveränderungen achten würden.

Auch beim Thema Strom zeigen sich die Deutschen laut Ipsos überdurchschnittlich empfindlich: Drei von fünf Befragten hätten angegeben, auf Änderungen beim Strompreis zu achten.

Mit Ausnahme von Benzin würden Ostdeutsche bei allen Produkten ein stärkeres Augenmerk auf Preiserhöhungen legen als Westdeutsche. Besonders deutlich werde dies bei Kaffee, Brot und Brötchen, Zeitungen und Zeitschriften sowie Strom. Eine generell stärker ausgebildete Preissensibilität sei auch bei älteren Befragten (ab 55 Jahren) sowie bei gering Gebildeten (Volks-/Hauptschulabschluss) festzustellen.

Frauen geht es ums Obst

Darüber hinaus gebe es klare geschlechtsspezifische Unterschiede: Frauen würden bei Obst und Gemüse, Brot und Brötchen, Kaffee sowie Bahnfahrkarten stärker auf Preiserhöhungen achten, Männer dagegen bei Strom, Gas und Internetkosten.

Das Institut fragte auch, bei welchen Gütern in den vergangenen sechs Monaten Preisveränderungen besonders negativ aufgefallen sind. Klar in Front liegt der Umfrage zufolge hierbei das Benzin, bei dem 96 Prozent aller Befragten Preisveränderungen negativ wahrgenommen hätten. Auf der "Hitliste" lägen zudem Strom (65 Prozent), Gas (52 Prozent), Genussmittel wie Kaffee und Zigaretten (je 50 Prozent) sowie Obst und Gemüse (45 Prozent).

Allerdings gebe es auch eine positive Meldung: Jeder fünfte Befragte attestiere den Internetkosten eine positive Entwicklung, 57 Prozent fänden, die Preise seien unverändert.

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