Der neue Siemens-Chef Peter Löscher will dem Technologiekonzern zum Jahreswechsel eine zentralistischere Struktur verpassen. Der Aufsichtsrat solle seine Pläne für eine straffere Konzerngliederung Ende November absegnen, bekräftigte Löscher nach Angaben des Unternehmens am Donnerstag auf einer internen Management-Tagung.
Der Konzern solle nach Löschers Willen künftig nur noch aus den drei Großbereichen Energie, Industrie und Medizintechnik bestehen. Bislang ist das Unternehmen in zehn eigenständige Sparten gegliedert, die jeweils von einem Bereichsvorstand geführt werden.
Zusammenlegungen
Siemens zufolge sollen die bisherigen Sparten Kraftwerkstechnik (PG) und Energieverteilung (PTD) zum Energiesektor zusammengelegt werden. Der Industrie-Bereich solle aus dem Automatisierungsgeschäft (A&D), dem Schaltanlagenbereich (I&S), der Zugtechnik (TS) und der Gebäudetechnik (SBT) sowie der Lichttechniktochter Osram bestehen.
Allein die Medizintechnik bleibe als Großbereich eigenständig. Die so genannten Sektoren sollen jeweils einen Chef erhalten, der dann auch dem Konzernvorstand angehört.
Die IT-Sparte SIS und das Finanzsegment SFS sollen nicht den drei Segmenten zugeordnet werden, sondern ihre Dienstleistungen weiterhin zusammen mit allen Geschäftsfeldern anbieten.
"Von der alten Struktur mit Bereichen und Geschäftsgebieten sollen zwar Elemente übernommen werden, jedoch werden diese in der bisherigen Art nicht weiter fortbestehen", erklärte Siemens.
Ertragskraft steigern
Das Ziel der Umstrukturierung sei es, "Wachstums- und Kundenpotenziale besser zu auszuschöpfen, Kosteneffizienz und somit die Ertragskraft weiter zu steigern", teilte Siemens mit. Zudem soll nach Löschers Willen klarere Verantwortlichkeiten entstehen.