Konsequenzen der A380-Probleme:EADS erleidet dramatischen Gewinnrückgang

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Die Probleme bei der Auslieferung des Super-Jumbos A380 haben zu einem dramatischen Gewinneinbruch bei der Airbus-Mutter EADS geführt. Für seine Aussichten in der mittelfristigen Zukunft sieht der Konzern auch eher trübe.

Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS erlitt im vergangenen Jahr wegen der Krise bei seiner Flugzeugbau-Tochter Airbus einen dramatischen Gewinneinbruch.

Nach einem Überschuss von 1,8 Milliarden Euro im Vorjahr sei 2006 nur noch ein Gewinn von 99 Millionen Euro angefallen, teilte das Unternehmen am Freitag in Oberschleißheim bei München mit.

Der operative Gewinn vor Firmenwertabschreibungen und außerordentlichen Posten, bei EADS als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ausgewiesen, sank von 2,9 Milliarden auf 399 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 15 Prozent von 34,2 auf 39,4 Milliarden Euro.

Mit "Power 8" wieder aus der Krise

Beim Flugzeugbauer Airbus, der mit seinem umstrittenen Sparprogramm "Power8" wieder aus der Krise fliegen will, stiegen die Umsätze zwar um 14 Prozent auf 25,2 Milliarden Euro, das EBIT aber brach nach einem Gewinn von 2,3 Milliarden Euro im Vorjahr ein.

Hier wurde unter anderem wegen der Verzögerungen beim A380 und wegen negativer Währungseffekte ein Verlust von 572 Millionen Euro verbucht.

Im vierten Quartal stiegen die Erlöse von EADS um 11 Prozent von 10,760 auf 11,965 Milliarden Euro. Operativ fiel vor Firmenwertabschreibungen und außerordentlichen Posten ein Verlust (EBIT) in Höhe von 1,027 Milliarden Euro an nach einem Gewinn von 753 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Auch unterm Strich rutschte der Konzern zwischen Oktober und Ende Dezember in die roten Zahlen. Nach einem Überschuss von 405 Millionen Euro im Vorjahr ergab sich ein Fehlbetrag von 768 Millionen Euro.

Positive Entwicklung im Satellitengeschäft

Dennoch waren diese Zahlen dank der positiven Entwicklung in anderen Geschäftsbereichen wie zum Beispiel im Satellitengeschäft durchweg besser als angenommen.

Bei Airbus kletterten die Erlöse um acht Prozent auf 6,620 Milliarden Euro. Hier hatten die Schätzungen bei 6,778 Milliarden gelegen.

Das EBIT lag mit minus 1,722 Milliarden Euro noch unter den düsteren Erwartungen der Analysten, die von einem Verlust in Höhe von 1,577 Milliarden Euro ausgegangen waren

Der Ausblick aufs laufende Geschäftsjahr fiel trübe aus. Die Konzernumsätze dürften im einstelligen Prozentbereich zurückgehen, hieß es. Bei Airbus sei bei 440 bis 450 Auslieferungen zwar mit stabilen Erlösen zu rechnen, auf der Ergebnisseite aber sei beim Flugzeugbauer erneut mit einem deutlichen Verlust zu rechnen.

Weitere Kosten für den A380

EADS begründete dies mit weiteren Kosten für den A380, Entwicklungsaufwendungen für den A350 und dem schwachen Dollarkurs.

Der Free Cashflow soll sich mit mindestens einer Milliarde Euro im negativen Bereich bewegen.

Auch zu den mittelfristigen Aussichten äußerte sich das Unternehmen zurückhaltend. So sollen die Flugzeugauslieferungen zwar weiter steigen, das Wachstum dürfte sich aber verlangsamen. Hinzu kämen weiter steigende Forschungs- und Entwicklungskosten.

Die EBIT-Marge bei Airbus soll sich im mittleren einstelligen Prozentbereich bewegen. Die anderen Geschäftsbereiche sollen Umsatz und EBIT steigern.

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