Konjunkturprognose:Deutsche Wirtschaft schrumpft

Die Konjunkturprognosen werden immer pessimistischer: Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird das Sozialprodukt in diesem Jahr nun sogar schrumpfen.

Mit seiner Erwartung eines um 0,1 Prozent gesunkenen Wirtschaftswachstums geht das DIW als erstes führendes Institut für 2003 von einem Minus-Wachstum in Deutschland aus.

Wie das Institut am Dienstag in Berlin weiter berichtete, zeichnet sich auch im kommenden Jahr mit einem Konjunkturwachstum von nur 1,3 Prozent keine durchgreifende Wende ab.

Pessimistischer als die Bundesregierung

Die Wirtschaftsforscher schraubten damit frühere Annahmen nach unten. Sie zeigten sich auch deutlich pessimistischer als die Bundesregierung, deren offizielle Wachstumsprognose für dieses Jahr bei 0,75 Prozent und für das kommende Jahr bei zwei Prozent liegt.

Laut DIW sind in Folge der konjunkturellen Entwicklung auch mehr Arbeitslose zu erwarten: Im Schnitt werden es 2003 demnach 4,5 Millionen sein - das sind gut 400.000 mehr als im vergangenen Jahr.

2004 werden demnach sogar durchschnittlich 4,75 Millionen Menschen ohne Beschäftigung sein, eine Besserung trete jedoch in der zweiten Jahreshälfte ein.

Deutlich über der Defizitmarke

Das Defizit wird den Berliner Forschern zufolge in diesem Jahr mit 80 Milliarden Euro oder 3,7 Prozent deutlich über der erlaubten Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) liegen.

Im kommenden Jahr verringere sich die Defizitquote auf drei Prozent oder einen Schuldenberg von 66 Milliarden Euro.

Allerdings hatte das Institut das Vorziehen der letzten Stufe der Steuerreform auf nächstes Jahr aber offenbar noch nicht berücksichtigt.

Starker Euro belastet

Die inländische Schwäche bleibe von einer ungünstigen Einkommensperspektive - höhere Verbrauchsteuern und steigende Sozialversicherungsbeiträge - sowie Investitionssicherheit bestimmt. Die Exporte litten unter der Stärke des Euro.

(sueddeutsche.de/AP/AFP)

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