(SZ vom 03.12.03) - Auch die Zerschlagung des Unternehmens steht vorerst nicht mehr an. Die etwa 3.000 Mitarbeiter dürfen aufatmen. Und mit ihnen ihr Chef Michael Hollmann.
Er hatte am Ende mehr Glück als Verstand. Obwohl er selbst das Scheitern des Verkaufs von Brau und Brunnen dem Erfolg seiner Strategie zuschreiben dürfte.
Ganz von der Hand zu weisen ist das dennoch nicht. Seit Hollmann vor zwei Jahren das Ruder übernahm, geht es mit dem Unternehmen bergauf. Und mit dem Aktienkurs auch.
Keine Eile mehr
Aus dem einstigen Aschenputtel ist inzwischen ein begehrter, aber zunehmend teurer Übernahmekandidat geworden. Kein Wunder, dass der Mehrheitsaktionär HypoVereinsbank keine Eile mehr hat, den Getränkekonzern loszuwerden. Die angeschlagene Bank kann Brau und Brunnen derzeit im Portfolio gut gebrauchen.
Mehr als Zeit zum Verschnaufen gibt der geplatzte Deal Hollmann freilich nicht. Die Flurbereinigung auf dem zersplitterten deutschen Brauerei-Markt wird weitergehen, schon wegen des Übergewichts der Konkurrenz aus dem Ausland. Dann kommt es auf mehr als Glück an.