Kommentar:Hauptsache Gefühl

Seit der Branchenprimus McDonald's im vergangenen Jahr eine erfolgreiche Kampagne gestartet hat und weitere Konkurrenten aus den USA auf den Markt drängen, steht Burger King unter Zugzwang. Der Konzern will nun mit Emotionen punkten.

Von Michael Bauchmüller

Die Nummer zwei zu sein kann wunderbar sein. Bislang konnte der David Burger King regelmäßig frech gegen den Goliath McDonald's anrennen: Er ließ das Maskottchen Ronald McDonald bei Burger King aufkreuzen, lud McDonald's-Mitarbeiter in seine Restaurants ein, riskierte Auseinandersetzungen über vergleichende Werbung. Lange Zeit mit Erfolg: Von dem Wachstum bei Burger King konnten McDonald's-Manager in den letzten Jahren nur träumen.

Doch nun läuft die Sache offenbar umgekehrt: Der Riese McDonald's ist erwacht und feiert Comeback - ausgerechnet mit einer gefühligen Werbung und dem Slogan "Ich liebe es", der an das Lebensgefühl seiner Kunden appelliert.

Das Feuer entdecken

Prompt zieht die Nummer zwei nach: Nun sollen Burger-King-Gäste das Feuer entdecken - in sich selbst, im Burger-King-Hamburger "Whopper", im Restaurant-Personal.

Der Kampf zwischen den beiden Ketten wird härter, während andere Fastfood-Anbieter - etwa die US-Sandwichkette Subway - auf den deutschen Markt drängen.

Schon deutet sich eine neue Runde im Preiskampf an, mit dem sich die Fastfood-Ketten in der Vergangenheit gegenseitig das Leben schwer machten. Zweistelliges Wachstum wie bisher wird da selbst für den David Burger King schwieriger werden.

© SZ vom 16.08.04 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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