Kommentar:Große Pläne

Um Marktanteile zu gewinnen, investiert Krombacher derzeit sehr viel Geld. Die Neugier wächst, wie das Familienunternehmen all dies finanziert.

Von Stefan Weber

Einen drohenden Absatzeinbruch vor Augen, fiel den meisten Brauereien 2004 nichts anderes ein, als bei den Preisen den Rotstift anzusetzen. Oder sie versuchten, den Verkauf mit Zugabeartikeln wie Kappen oder Spielzeugautos anzukurbeln.

Krombacher hat sich davon nicht irritieren lassen und die Preise hoch gehalten. Dies war offensichtlich eine kluge Entscheidung.

Anders als die Mehrzahl der Mitbewerber hat die Privatbrauerei 2004 mehr Bier verkauft als im Jahr zuvor. Der Blick auf den Gesamtausstoß verdeckt freilich, dass Krombacher diesen Zuwachs allein höheren Verkaufszahlen für Bier-Mixgetränke zu verdanken hat.

Minus geringer als bei Konkurrenz

Das Hauptprodukt Krombacher Pils war - wie alle Markenbiere - 2004 weniger gefragt. Allerdings fiel das Minus beim Marktführer geringer aus als bei vielen Mitbewerbern.

Auch in der Gastronomie setzte Krombacher weniger ab, obwohl 1400 Gastronomie-Betriebe neu unter Vertrag genommen wurden.

Um Marktanteile zu gewinnen, hat Krombacher erneut sehr viel Geld in Marketingmaßnahmen investiert. Dieser Aufwand wird 2005 nochmal deutlich steigen.

Zudem stehen hohe Investitionen in Abfüll-Anlagen und Getränkekästen an. Und auch bei Übernahmen winkt die Brauerei nicht grundsätzlich ab. Die Neugier wächst, wie das Familienunternehmen all dies finanziert.

© SZ vom 19.01.05 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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