Kommentar:Freundlich oder feindlich

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt, wusste Wilhelm Busch. Der Satz könnte auch im Übernahmekampf von Sanofi und Aventis gelten.

Von Gerd Zitzelsberger

Jedenfalls sagte Aventis-Chef Igor Landau bemerkenswert wenig zu einer Schlüsselfrage bei der Bilanzpressekonferenz: Ob es nicht doch am Ende zu einem freundschaftlichen Zusammengehen der beiden Pillenhersteller kommt.

Der Unterschied zwischen einer feindlichen Übernahme und einem freundschaftlichen Zusammengehen per Aktientausch liegt zum einen darin, dass der neue Riese mit zehn bis zwölf Milliarden Euro weniger Schulden starten würde.

Mehr Geld bei friedlichem Zusammengehen

Damit hätte das gemeinsame Unternehmen mehr Geld für Forschung und Marketing. Dies würde zweifellos den Zukunftsperspektiven eines solchen Pillen-Multis gut tun und damit auch langfristig die Arbeitsplätze sicherer machen.

Der Unterschied zwischen freundschaftlicher Fusion und feindlicher Übernahme liegt darin, dass das Spitzenmanagement bei Aventis - aber auch bei Sanofi - sich im Falle einer friedlichen Einigung keine großen Sorgen um die eigene Zukunft machen muss.

Für die Masse der Beschäftigten wäre der Unterschied nicht so groß. Kostensenkungen wird der neue Riese seinen Anteilseignern auf jeden Fall vorweisen müssen.

© SZ vom 06.02.04 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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