(SZ vom 10.09.03) - Als umsichtiger Firmenlenker hat sich Porsche-Chef Wendelin Wiedeking einen untadeligen Ruf erworben, den der ökonomische Erfolg des Sportwagenbauers aus Zuffenhausen augenfällig unterstreicht.
Umso aufmerksamer darf das Publikum die Ohren spitzen, wenn der Erfolgsverwöhnte davon spricht, dass es auf Dauer auch für Porsche schwierig werden könnte, gegen den Strom der Weltwirtschaft zu schwimmen.
Gerät der Erfolgsmotor ins Stottern? Noch sprechen die vorläufigen Geschäftszahlen nicht dafür. Vor allem der Cayenne erweist sich als Absatz- und Umsatzbeschleuniger.
Keine vernachlässigenswerte Größe
Dafür aber zeigt sich die Börsenwelt enttäuscht über den Rückgang des Porsche-Kerngeschäfts mit den schnellen und teuren Sportflitzern. Der 911er, für viele der Inbegriff des Sportwagens, widersetzt sich neuerdings dem gern genährten Argument, Luxus verkaufe sich auch in Zeiten der Krise tadellos. 14 Prozent Minus beim Absatz sind aber keine vernachlässigenswerte Größe.
Also baut Wiedeking vor und stimmt das Publikum darauf ein, dass auch Porsche angesichts eines gefühlten, aber nirgendwo konkretisierbaren Aufschwungs etwas kleinere Brötchen backen muss.