Kommentar:Drang zur Größe

Der Biermarkt wirkt wie ein Karussell auf mehreren Etagen.

Von Michael Bauchmüller

Ganz unten verbünden sich regionale Brauereien, um zumindest auf nationaler Ebene noch Chancen zu haben. Eine Etage drüber dreht es sich schneller: Wenige große Konzerne mühen sich um den Aufbau und Erhalt von Marken, die sich auch außerhalb der Landesgrenzen noch verkaufen - nur wenige haben Geld genug, aber allen gemeinsam ist die Angst, zu spät zu kommen.

Der Zusammenschluss der belgischen Interbrew mit Brasiliens AmBev markiert eine weitere Beschleunigung bei den Weltbieren: Jenen Marken, die auch international Gewicht haben - und damit allen anderen mehr und mehr das Leben schwer machen. Nur gut, dass über Interbrew auch einige deutsche Brauereien dabei sind.

Vorteile im Vertrieb

Größe ist alles am Biermarkt. Vor allem beim Vertrieb bringen die Zusammenschlüsse Vorteile. Interbrew öffnet sich durch die Fusion den lateinamerikanischen Markt, und auch für Marken wie Becks und Diebels können daraus neue, globale Chancen erwachsen.

Sicher ist, dass sich das Karussell in Zukunft noch schneller drehen wird. Jeder versucht, in die nächsthöhere Ebene aufzusteigen. Einige werden aussteigen müssen - und in der obersten Etage wird der Wettlauf um Größe am erbittertsten ausgetragen werden.

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