Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:Zigaretten nur gegen Falten-Nachweis

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Gesundheit weltweit: Gesichtskontrollen sollen Japans Nachwuchs vom Rauchen abhalten - und in Kanada gibt es vielleicht bald eine Steuerermäßigung für Sportler.

Renate Heilmeier

Raucher kennen das Problem: Ohne Altersangabe und Chipkarte gibt es am Automaten keine Zigaretten. Yahoo-News meldet, dass nun in Japan die Firma Fujitaka ein Gesichtserkennungssystem entwickelt hat, welches den Kaufvorgang auch ohne Kärtchen regeln soll. Käufer werden auf Falten und Tränensäcke gescannt und mit dem japanischen Durchschnittsgesicht verglichen.

Zigarettenkauf: In Japan bald nur noch mit Gesichtskontrolle. (Foto: Foto: ddp)

Von Juli an soll das System an japanischen Zigarettenautomaten installiert werden. Nach Angaben der Herstellerfirma soll die Methode immerhin 90 Prozent der Käufer korrekt identifizieren. Einige erwachsen aussehende Jugendliche sowie Volljährige mit Babyface sorgen für eine Grauzone von zehn Prozent, die sich anhand ihres Führerscheins ausweisen müssen. In Japan ist das Rauchen erst mit Vollendung des 20. Lebensjahres erlaubt. Nach Studien greifen aber bereits zahlreiche Minderjährige zum Glimmstängel. Viele von ihnen leihen sich einfach bei Freunden, die Zigaretten kaufen dürfen, eine Chipkarte aus. Diesen jugendlichen Paffern soll mit dem neuen System der Kauf erschwert werden.

Überraschendes Börsenwunder

Top-Performance unter widrigen Bedingungen: Der Aktienmarkt in Palästina. (Foto: Foto: dpa)

Nicht in Dubai oder in anderen millionenschwere Metropolen am Persischen Golf - nein, ausgerechnet im palästinensischen Nablus boomt die Börse. Mit einem Wachstum von 40 Prozent liegt Nablus in der Region mit Abstand vorne.

Wie die Financial Times berichtet, verzeichnet der Aktienindex anderer arabischer Staaten ein geringeres Wachstum als der Wertpapiermarkt in Palästina. Dies reflektiere die allmähliche Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region, vor allem im Westjordanland, das von den Krisen im Gazastreifen kaum berührt sei. Der palästinensische Börsenmarkt umfasst 35 Unternehmen und, neben vielen Risiken, auch einen großen Vorteil für ausländische Investoren: Es gibt keinerlei Beschränkungen für Käufer aus dem Ausland.

Rekordsummen mit Cookies

Ein traditionsreiches Geschäft ist in Amerika der Handel mit den sogenannten Girl Scout Cookies. Pfadfinderinnen-Gruppen verkaufen Kekse und Süßigkeiten, die nur für diesen Zweck hergestellt werden. Mit dem Verkaufserlös finanzieren die Mädels diverse Aktivitäten und Ausflüge.

Wie msnbc.com meldet hat die 15-jährige Jennifer Sharpe nun sämtliche Umsatzrekorde gebrochen. Zwar werden in der Statistik nur die Gesamterlöse der Gruppe erfasst, doch mit 17.328 verkauften Packungen dürfte Jennifer das beste Einzelergebnis aller Zeiten erzielt haben. Ihre Pfadfinderinnen-Truppe brach damit ihren eigenen nationalen Rekord. Mit dem Erlös in Höhe von 21.000 Dollar sei eine Reise nach Europa geplant. Es ist nicht das erste Mal, dass Jennifers Truppe mit dem Cookie-Geld auf große Tour geht. Vor einigen Jahren sind die Mädchen in die Karibik gereist - um mit den Delphinen zu schwimmen.

Der Verkauf von Süßigkeiten ist nicht nur eine Form des Fundraisings. Wie auf girlscouts.org nachzulesen ist, sollen die Mädchen so auch wichtige Fähigkeiten einüben. So sollen sie lernen, vorher festgelegte Ziele zu verfolgen, mit Geld umzugehen und im Team zu arbeiten. Pam Sharpe, Jennifers Mutter und zugleich Leiterin der Girl Scout Gruppe hat übrigens ihre Tochter beim Straßenverkauf der Cookies kräftig unterstützt.

Fit fürs Finanzamt

Dave Rodney, Abgeordneter in der kanadischen Provinz Alberta, will eine Steuererleichterung für sportlich aktive Bürger einführen.

Wie canada.com berichtet, soll demnach die aktive Mitgliedschaft in einem Sportverein mit einer Steuergutschrift von 1500 Dollar belohnt werden. Bereits seit 2007 gibt es einen Fitness-Bonus in Höhe von 500 Dollar - allerdings nur für Kinder. Das aktuelle Vorhaben wäre die erste Gesetzesinitiative für alle Altersgruppen.

Debattiert wird der Vorschlag voraussichtlich nach der Sommerpause. Auch Politiker, die daran zweifeln, dass steuerliche Anreize die Bevölkerung sportlich auf Trab bringen können, halten die Diskussion für sinnvoll. Schließlich gehe es langfristig um die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems. Noch ist nicht geklärt, wie auch diejenigen Steuern sparen könnten, die sich am liebsten unorganisiert mit einsamen Waldläufen fit halten. Dave Rodney selbst ist Bergsteiger. Er hat schon zweimal den Mount Everest bezwungen.

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